Eine Lindauerin hat eine sechsstellige Geldsumme an einen Liebesbetrüger verloren. Das teilt die Polizei am Montag mit. Demnach lernte die 46-Jährige den angeblich 38-jährigen Mann bereits im März auf einer Plattform im Internet kennen. Sie chattete über einen längeren Zeitraum mit ihm und so entstand ein freundschaftliches Verhältnis mit regelmäßigem Kontakt.
Der Mann überredete sie dazu, ihm größere Geldbeträge zu überweisen. Sie schickte das Geld an unterschiedliche Konten nach Italien, Litauen und Spanien. Die Lindauerin sollte eine Rückzahlung aus einer angeblichen Investition erhalten. Als sie diese nicht bekam, wurde sie misstrauisch und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Die 46-Jährige hatte rund ein Dutzend Überweisungen getätigt. Insgesamt verlor sie eine sechsstellige Summe. Ihr Chatpartner hatte ihr falsche Personalien genannt. Die Person, mit der sie vermeintlich gechattet hatte, existiert nicht. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Betruges aufgenommen.
Liebesbetrug im Allgäu: So viele Fälle gibt es in der Region
Im letzten Jahr erstatteten zehn Menschen in Lindau Anzeige wegen eines Lovescams. Insgesamt erbeuteten die Betrüger über 100.000 Euro. Im gesamten Allgäu und den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm entstand im Jahr 2023 ein Schaden von über zwei Millionen Euro wegen Liebesbetrugs in über fünf Fällen.
Dieses Jahr gingen bei der Polizei in Lindau bisher etwa halb so viele Anzeigen wegen Liebesbetrugs ein. Bislang entstand ein Beuteschaden von knapp 200.000 Euro. Im gesamten Dienstbereich nahm die Polizei Schwaben Süd/West, die für die Allgäuer Kreise und Städte sowie die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg zuständig ist, etwa 70 Anzeigen wegen Liebesbetrugs auf. Der Vermögensschaden liegt aktuell in diesem Jahr bei insgesamt über einer Million Euro.
Love-Scamming: Das rät die Polizei
Das sind die Tipps der Polizei:
- Seien Sie bei neuen Online-Kontakten vorsichtig und überprüfen Sie das Profil des Schreibenden.
- Suchen Sie nach dem Namen des Kontakts gemeinsam mit dem Begriff „Scam“ über bekannte Suchmaschinen. So können Sie einen möglicherweise bereits bekannten Betrüger entlarven.
- Geben Sie der unbekannten Person möglichst wenig von sich preis und schützen Sie Ihre privaten Daten.
- Senden Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Scheuen Sie nicht davor zurück, sich Hilfe bei der Polizei zu holen und gegebenenfalls Anzeige zu erstatten.
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