Von „zahlreichen Verkehrsübertretungen“ spricht die Vorarlberger Polizei, die sie Ende der vergangenen Woche im Raum Bregenz, Bregenzerwald und Dornbirn festgestellt habe. Bekannt dürfte inzwischen vielen Verkehrsteilnehmern dabei sein, dass die Behörden in Österreich rigoros gegen Raser vorgehen: In drastischen Fällen können sie sogar das Fahrzeug beschlagnahmen.
Führerschein beschlagnahmt: So schnell fuhr ein Motorradfahrer
Das war offenbar einem 35-jährigen Deutschen nicht klar, der am Freitagnachmittag, gegen 16 Uhr, auf der L193 von Au in Richtung Faschina bretterte. Laut Polizei wies ihm eine Zivilstreife nach Abzug der Toleranz eine Geschwindigkeit von 142 Stundenkilometer nach – bei maximal erlaubten 50 km/h. Die Beamten nahmen ihm an Ort und Stelle den Führerschein ab und beschlagnahmten seine Maschine. Ein Lkw des Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC) transportierte sie ab.

Ein Einzelfall ist das nicht. Immer wieder meldet die Polizei aus dem Nachbarland ähnliche Fälle. Wie berichtet, erlaubt die Straßenverkehrsordnung von Österreich ein derart rigoroses Vorgehen gegen zu schnelles Fahren seit März 2024. Und zwar dann, wenn innerorts mehr als 80 km/h oder außerorts über 90 km/h zu schnell gefahren wird. Wiederholungstäter müssen den Wagen oder das Motorrad schon bei einem Tempoverstoß von 60 beziehungsweise 70 km/h über dem Limit abgeben.
Österreich nimmt auch Deutschen Fahrern das Auto weg
Diese Regel kann auch für Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen gelten – allerdings nur, wenn der Fahrer auch der Halter des Wagens ist. Später entscheidet die Bezirksverwaltungsbehörde, ob ein Fahrzeug endgültig enteignet und versteigert wird. Vor allem bei Wiederholungsgefahr oder bei massiven Fällen ist dieser drastische Schritt möglich.
Andere Fahrer, die Beamte am Freitag wegen zu schnellem Fahren anhielten, durften zwar ihr Fahrzeug behalten – ihre Führerscheine verlieren sie jedoch. Das trifft auf zwei Motorradfahrer sowie einen Mann mit Pkw auf der L200 bei Schnepfau und fünf Mopedfahrer im Raum Dornbirn zu.
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