Die Frage, ob irgendwann einmal Windräder auf dem Beurener Berg errichtet werden, wird in Isny und Umgebung seit eineinhalb Jahrzehnten heiß diskutiert. Gegner und Befürworter stehen sich dabei unversöhnlich gegenüber - Kompromisse und Zugeständnisse ausgeschlossen. Zwischenzeitlich schien es, als hätten sich diejenigen durchgesetzt, die das entsprechende Vorhaben verhindern wollten. Zuletzt aber schlug das Pendel in Richtung der Projektierer aus. Jetzt gibt es wieder eine Wende.
Vorranggebiete: Beurener Berg ist auf einmal nicht mehr vorgesehen
Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben, der darüber entscheidet, welche Bereiche in seinem Zuständigkeitsbereich zu sogenannten Vorranggebieten werden, hatte auf Isnyer Gemarkung bisher den Beurener Berg und einen Flecken im Enkenhofener Wald vorgesehen. In der Sitzung des Planungsausschusses gab es jetzt aber einen wahren Paukenschlag: Der Beurener Berg ist auf einmal nicht mehr vorgesehen.
Isnys Bürgermeister Rainer Magenreuter, selbst Mitglied im Regionalverband, erklärte das, was da gerade zu passieren scheint, wie folgt: „Für mich war das ein harter Schlag!“ Er nämlich macht sich vehement dafür stark, dass Isny als Beitrag zur Energiewende möglichst viele Flächen ausweist, auf denen Windkraft ermöglicht wird. Der Beurener Berg war dabei immer so etwas wie das Filetstück in Magenreuters Überlegungen. Drei Räder der neuesten Generation sollten auf dem Berg im Idealfall gebaut werden und dafür sorgen, dass Isny einen großen Schritt in Richtung CO2-Neutralität macht.
Verein will den Bau von Windrädern auf dem Beurener Berg verhindern
Magenreuter war sich dabei immer des Gegenwinds bewusst, den die Überlegungen hatten. Nicht zuletzt der Verein Natürlich fürs Allgäu und Baden-Württemberg aus Beuren mit seinen hunderten Mitgliedern machte immer wieder klar, dass er alles dafür tun werde, den Bau von Windrädern auf dem Beurener Berg zu verhindern. Nun könnte es tatsächlich soweit kommen, dass bei dem Verein die Sektkorken knallen. Sollte der Beurener Berg nicht als Vorranggebiet ausgewiesen werden, würden die Hürden zu einer Genehmigung wohl zu hoch werden.
Was ist im Planungsausschuss passiert? Wieso hat der Regionalverband seine Meinung plötzlich geändert? In den vergangenen Wochen konnten Einwände gegen die jeweiligen Gebiete vorgebracht werden. Gegen den Beurener Berg habe es mehrere gegeben, sagte der Isnyer Bürgermeister. Danach sei der Standort vom Regionalverband noch einmal bewertet worden - und schließlich aus Gründen des Natur- und Artenschutzes aus der Liste der möglichen Vorranggebiete gestrichen worden.
In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses wehrte sich Magenreuter dagegen, letztlich aber vergeblich. Als die Abstimmung anstand, enthielt er sich. Enttäuscht war danach nicht nur er. Ohne Windkraft werden wir die CO2-Neutralität für die Gesamtgemarkung nicht schaffen“, sagte Magenreuter. Schon länger steht fest, dass auch die sehr windhöffige Adelegg aus mehreren Gründen nicht für Windräder infrage kommt.
„Maximaler Frust“ bei Beurener Berg GmbH
Als die Neuigkeiten des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben an diejenigen durchsickerte, die sich oberhalb von Beuren etwas ausrechneten - vor allem die Beurener Berg GmbH, die seit vielen Jahren entsprechende Pläne in der Schublade liegen hat -, habe es maximalen Frust gegeben, berichtete Magenreuter.
Einziger Lichtblick für die Windkraftbefürworter: Beschlossen ist der Teilregionalplan Energie, in dem die Vorranggebiete benannt werden, noch lange nicht. Damit ist erst in ein paar Monaten zu rechnen. Die nächste Sitzung des Regionalverbands findet am Freitag, 7. Februar, in Bad Wurzach statt.
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