Zwei Mitarbeiter des Reifenherstellers Goodyear sind am Mittwoch bei einer Testfahrt auf dem Nürburgring in der Eifel ums Leben gekommen. "Ein an den Erprobungsfahrten teilnehmendes Fahrzeug verunfallte alleinbeteiligt im Streckenabschnitt Tiergarten", teilte der Sprecher des Nürburgrings am Donnerstag mit. Die beiden Fahrer waren offenbar aus einem Testwagen geschleudert worden.
"Wir sind zutiefst betroffen, dass zwei in Luxemburg ansässige Goodyear-Mitarbeiter am 9. August bei einem Autounfall auf einer Teststrecke in Deutschland ums Leben kamen", teilte das Presseteam von Goodyear Germany GmbH am Donnerstag mit. "Wir unterstützen die örtlichen Behörden bei den Ermittlungen."
Nach dem Vorfall seien sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden, wie der Sprecher des Nürburgrings mitteilte. Doch die beiden Insassen starben. Der Nürburgring sagte am Mittwochabend alle Touristenfahrten auf der Nordschleife ab.
Unfall am Nürburgring: Zwei Menschen sterben bei Testfahrt einer Firma
Laut einem Sprecher des Innenministeriums handelte es sich um eine Testfahrt einer Firma. Der Unfall sei auf der geschlossenen gewerblichen Strecke passiert, nicht im öffentlichen Verkehrsraum. Was getestet wurde, sei unklar.
Die Polizei bestätigte den Unfall mit zwei Toten. Sie habe ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, wie ein Sprecher am Donnerstag sagte. Das sei ein Standardverfahren. "Es ist aus polizeilicher Sicht kein öffentlicher Verkehrsraum", sagte der Sprecher. Daher werde kein "klassischer Verkehrsunfall" aufgenommen. Es sei eine geschlossene Veranstaltung gewesen.
Unfälle bei gewerblichen Testfahrten auf Nürburgring sind selten
Beim sogenannten Industriepool testen Unternehmen und Hersteller ihre Fahrzeuge und Produkte auf dem Nürburgring. Erfahrungsgemäß würden von den Firmen bei solchen Erprobungsfahrten nur erfahrene und professionelle Testfahrer eingesetzt. Unfälle mit Verletzten sind äußerst selten. Der Nürburgring wird sowohl von Profis als auch von Amateuren genutzt. Bei Touristenfahrten gab es laut Polizei im vergangenen Jahr 77 Unfälle, wobei auch ein Mensch starb. (mit dpa)