Mit dem Kabelsalat ist bald Schluss. Spätestens ab 2024 kommt das einheitliche Aufladegerät – endlich. Und trotzdem stellt sich die Frage, warum es noch so lange dauert, bis die Standardisierung zur Pflicht wird.
Die Kritik richtet sich an die Mitgliedstaaten. Sie waren es, die auf die lange Übergangszeit gepocht hatte, was nahelegt, dass die Lobbyisten der Branche – oder eher jene eines einzelnen US-Konzerns – ganze Arbeit geleistet haben. Apple generiert seit vielen Jahren zusätzliche Einnahmen, weil die eigenen Geräte einen passenden Adapter benötigen, damit sie mit USB-Kabeln kompatibel sind. Ein sehr lukratives Geschäft für das Unternehmen, das nun noch eine Weile weiterläuft.
EU hätte seine Marktmacht viele schneller nutzen können
Für die Verbraucher ist es dagegen schwer verständlich, warum sie trotz der Entscheidung, die Kabeln entwirren, noch mehr als zwei Jahre im Kabelwahnsinn gefangen sein sollen. Er kostet viel Geld und stellt ein alltägliches Ärgernis dar. Hinzu kommt der Berg an völlig unnötigem Elektroschrott. Mehr als zwölf Jahre lief die Farce um die Harmonisierung. Das allein gleicht einer Blamage bei einer Angelegenheit, in der die Union als größter Binnenmarkt der Welt ganz einfach die eigene Marktmacht zugunsten der Bürger hätte nutzen können.