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Kommentar: Warum Wachstum ohne Zuwanderung wertlos sein wird

Kommentar

Warum Wachstum ohne Zuwanderung wertlos sein wird

Christian Grimm
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    Polizisten kontrollieren an einer mobilen Kontrollstelle Fahrzeuge.
    Polizisten kontrollieren an einer mobilen Kontrollstelle Fahrzeuge. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    Der Spruch: "Dass man Geld nicht essen kann", wird den Cree-Indianern zugeschrieben. Er soll die Gier des weißen Mannes geißeln, der ruchlos die Natur ausbeutet. Der weiße Mann in Deutschland hat in diesem Jahr zu spüren bekommen, dass die Ureinwohner Nordamerikas recht hatten, ohne dass er seine Gier abgelegt hätte. Denn obwohl wirtschaftliches Wachstum und Geldverdienen weiter im Zentrum des Schaffens steht, wird das verdiente Geld entwertet.

    Personalmangel in vielen Branchen

    Und zwar nicht nur durch die starke Inflation, sondern durch fehlende Hände. Was nützt das eigene Geld, wenn der dringend benötigte Handwerker zwar bezahlt werden könnte, aber wegen des Personalmangels nicht kommt? Was nützt das fürs Alter in langen Berufsjahren Ersparte, wenn sich trotzdem keine Pflegerin kümmert, weil es zu wenige gibt? Was nützen die beträchtlichen Steuern, wenn in den Schulen der Unterricht so oft ausfällt, weil zu wenige Lehrer da sind? Die Antwort lautet in allen Fällen: "herzlich wenig". 

    Die zurückliegenden Wochen waren nur ein Vorgeschmack

    In Deutschland fehlen schon heute hunderttausende Beschäftigte in allen Sparten. In wenigen Jahren werden es Millionen sein, wenn nicht eine Welle frischer Arbeitskräfte von außen nach Deutschland strömt. Wie groß der Bedarf ist, ist in den Köpfen noch nicht richtig angekommen. Die vergangenen Wochen haben einen Vorgeschmack auf das geliefert, was unserem reichen, aber alt gewordenen Land blüht. Die Perspektive auf Zuwanderung muss sich radikal ändern: Die, die arbeiten können und wollen, sollen nach Deutschland kommen und rasch anerkannte Mitglieder der Gesellschaft werden. Die, die sich Jahre vom Sozialstaat finanzieren lassen, müssen wieder gehen. 

    Damit der Perspektivwechsel gelingt, müssen Gewissheiten abgelöst werden. Konservative müssen einsehen, dass ohne Zuwanderung in beachtlicher Größenordnung das Land zusammenbricht und Deutschland es wegen des Kindermangels nicht aus eigener Kraft schaffen kann. Linke müssen begreifen, dass ungesteuerte Zuwanderung schwere Probleme erzeugen kann und Leute, die sich nicht integrieren wollen, auch wieder gehen müssen. Es wird nicht aufgehen, in den tradierten Gewissheiten weiterzumachen. Denn Geld kann man nicht essen.

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