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Angelika Schorer (CSU) tritt als Landtagsabgeordnete im Ostallgäu ab

Landtagswahlen 2023 in Bayern

Angelika Schorer (CSU) tritt als Landtagsabgeordnete im Ostallgäu ab

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    Angelika Schorer (CSU) aus Jengen (Ostallgäu) tritt nicht mehr als Landespolitikerin an.
    Angelika Schorer (CSU) aus Jengen (Ostallgäu) tritt nicht mehr als Landespolitikerin an. Foto: Ralf Lienert

    Der Umbruch bei den Allgäuer CSU-Landtagsabgeordneten geht weiter: Nun hat Angelika Schorer (Jengen) angekündigt, bei der Wahl im Oktober 2023 nicht mehr zu kandidieren. Sie vertritt den Marktoberdorfer Stimmkreis. Für ihre Nachfolge sind mehrere Namen im Gespräch.

    Auch der Kemptener Abgeordnete Thomas Kreuzer, der Vorsitzende der CSU-Fraktion, wird den Landtag im nächsten Jahr verlassen. Im Kaufbeurer Stimmkreis gibt es ebenfalls eine Veränderung: Der bisherige Abgeordnete Franz Pschierer kehrte der CSU den Rücken und wechselte zur FDP (wir berichteten)..

    CSU will neuen Ostallgäuer Kandidaten oder eine Kandidatin für die Landtagswahl 2023 in Bayern nominieren

    Wer folgt nun auf Angelika Schorer? Einen offiziellen Kandidaten oder eine Kandidatin der CSU im Stimmkreis Marktoberdorf, der große Teile des Ostallgäus umfasst, gibt es noch nicht.

    Die Nominierungsversammlung ist im März geplant. "Nach 20 sehr erfüllten, spannenden und erfolgreichen Jahren im Landtag habe ich mich, auch wenn es mir nicht leicht fällt, dazu entschieden im Herbst 2023 nicht mehr für eine fünfte Amtszeit zu kandidieren", sagte Schorer in einer ersten Stellungnahme. Nach dieser Zeit in verschiedenen verantwortungsvollen Funktionen in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Verkehr und Infrastruktur sei jetzt der richtige Zeitpunkt für diesen Entschluss.

    Lesen Sie auch: Allgäuerin Angelika Schorer will BRK-Präsidentin werden: „Ich bin ein Kind des BRK“

    Schorer (64) hatte in ihrer Funktion als Kreisvorsitzende des CSU selbst zu der Versammlung am Dienstag eingeladen. Aus der Einladung soll jedoch nicht hervorgegangen sein, dass sie eine Erklärung dieser Tragweite abgegeben wird. Laut ersten Reaktionen aus CSU-Kreisen kam diese Entscheidung überraschend. Im Oktober hatte sie selbst noch öffentlich erklärt, bei der Landtagswahl im kommenden Jahr wieder antreten zu wollen. "Der Entschluss ist in den vergangenen Wochen gereift", sagt sie nun. "Über Weihnachten habe ich dann endgültig entschieden."

    So berichtete die Allgäuer Zeitung im November: Wer geht im Stimmkreis Kaufbeuren für die CSU ins Rennen?

    Seit einem Jahr ist Schorer Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes. "Die aktuell bewegten Zeiten mit den Folgen der Corona-Pandemie, Krisen und Krieg waren und sind für mich im Ehrenamt als Präsidentin des Roten Kreuzes seit 2021 mit den vielen hauptamtlich Mitarbeitenden sehr herausfordernd", sagt sie. Für den erfolgreichen Stimmkreis Marktoberdorf biete sich mit ihrem Schritt die Chance für eine politische Verjüngung, "die mir sehr am Herzen liegt".

    Dem Vernehmen nach soll auch der Kandidatenreigen innerhalb der schwäbischen CSU eine wesentliche Rolle für die Entscheidung Schorers gespielt haben. Etliche langjährige Abgeordnete werden bei der Landtagswahl 2023 wohl nicht mehr im Landtag vertreten sein. "Angelika hätte also gar nicht wissen können, in was für einer Fraktion sie arbeiten würde", sagt ein langjähriger Abgeordneter. "Als Dinosaurierer unter lauter Jungpolitikern - das ist auch kein Spaß", meint ein anderer. Unklar ist bislang, ob es auch sanften Druck im Kreisverband oder persönliche Veränderungen gegeben hat, der Schorer zu ihrer Entscheidung getrieben haben.

    Angelika Schorer will im Kreistag bleiben

    Schorer betonte, dass ihre anderen Ehrenämter von ihrem Entschluss, nicht mehr für den Landtags zu kandidieren, nicht tangiert seien. "Selbstverständlich werde ich mein kommunalpolitisches Engagement im Kreistag Ostallgäu, insbesondere in der Zusammenarbeit mit Landrätin Maria Rita Zinnecker unverändert weiterführen", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme am Mittwochvormittag.

    Die gelernte Bankkauffrau führt seit 1981 mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb, im Landtag ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Für die CSU sitzt sie im Ostallgäuer Kreistag, zudem ist sie stellvertretende Landrätin im Ostallgäu. In der CSU hat sie den Kreisvorsitz inne, in der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der CSU ist sie Bezirksvorsitzende und stellvertretende Landesvorsitzende. Schorer ist Mitglied im Präsidium und im Landesvorstand der CSU.

    Schorer kündigte an, "sich im letzten Jahr ihrer Amtszeit im Landtag so wie bisher zu engagieren". Sie habe noch viele Punkte auf ihrerAgenda, die sie gerne anstoßen wolle. "Begonnene Projekte will ich mit vollem Einsatz abschließen", sagte sie.

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