Drei Frauen und drei Männer im Alter zwischen 62 und 79 Jahren beteiligen sich an der Aktion „Aktive Senioren“, die unsere Zeitung zusammen mit dem Sportmedizinischen Diagnostikzentrum Scheidegg veranstaltet. Nach einem ersten medizinischen Check hat Diagnostikzentrums-Chef Manfred Weber für alle einen individuellen Trainingsplan erstellt. „Viele Senioren wünschen sich, auch im Alter noch etwas zu unternehmen, vielleicht sogar etwas richtig Großes“, sagt Weber.
Über 100 Leser unserer Zeitung zwischen Mitte 50 und weit über 80 Jahren hatten sich für die Teilnahme am Projekt „Aktive Senioren“ beworben. Darunter waren mehr Männer als Frauen. Das sei nicht verwunderlich, sagt Weber. Frauen sind erfahrungsgemäß gesundheitsbewusster und leben gesünder.
Abnehmen oder die Verbesserung der Blutwerte waren die am häufigsten genannten Ziele. Manche Bewerber hatten auch ganz konkrete Pläne: beispielsweise einen Zehn-Kilometer-Lauf oder sogar einen Halbmarathon zu schaffen.
Auf jeden Fall soll die Gruppe jedem Einzelnen helfen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Deshalb sind regelmäßige Treffs und Trainingseinheiten geplant. Vergangenen Montag beispielsweise trafen sich die aktiven Senioren zum Nordic Walking am Alatsee im Königswinkel. Trainieren können sie unter Anleitung im Fetzer&Fund-Fitnesspark in Kempten. Um Tanz, Bewegung, QiGong oder Shiatsu geht es unter Anleitung von Helmut Bräuer in der Körperschule Allgäu in Kempten.
Bei einem zweitägigen Hüttenaufenthalt der Teilnehmer auf der Madrisa Alm im Montafon lernten sie sich besser kennen. „Ich hatte den Eindruck, dass alle hoch motiviert sind“, sagt Weber. „Es ging auch darum, wie man mit den Ergebnissen der Stoffwechsel-Diagnostik arbeiten und so zu einem gesunden und effektiven Training kommen kann“, fügt Weber hinzu. Spaß habe aber auch das gemeinsame Kochen und Essen gemacht. Nach der Vorstellung des Diplom-Sportlehrers sollen die Senioren im Laufe der Projektzeit immer mehr selbstständig trainieren. Auch sollen Einzelne häufiger gemeinsame Gruppentreffen für alle organisieren und vorbereiten.
Studien haben gezeigt, dass aktive Senioren, die sich ausreichend bewegen, wesentlich weniger gefährdet sind, ein Pflegefall zu werden. „Außerdem ist Sport eines der besten Mittel gegen schlechte Laune und depressive Verstimmungen“, sagt Weber. Dafür sorgt eine durch die Bewegung angekurbelte Produktion der „Glückshormone“ Serotonin und Endorphin. Weber empfiehlt ganz generell längere sportliche Belastungen mit relativ niedrigem Puls. Dadurch wird der Fettstoffwechsel angekurbelt, was zu einer Gewichtsreduzierung führt. Als Ausgleich zu Sportarten wie Radfahren, Walken oder Laufen sei aber auch Gymnastik empfehlenswert, rät der Sportexperte.