Im medizinischen Notfall muss es schnell gehen – und dafür ist entsprechendes Equipment nötig. Das gilt umso mehr in den Allgäuer Hochalpen, fernab der medizinischen Versorgung im Tal.
Zwar gibt es in den Allgäuer Alpen eine verlässliche Bergwacht und geschultes Rettungspersonal. Doch manchmal zählt jede Sekunde, und die Retter treffen erst zu spät ein. Deswegen gibt es auf mehreren Sennalpen im Allgäu nun neue Defibrillatoren.
Hier in den Allgäuer Hochalpen gibt es nun Defibrillatoren
Genauer: Im Rappenalptal südlich von Oberstdorf, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer mit beeindruckendem Panorama, traditioneller Alpwirtschaft und zahlreichen Einkehrmöglichkeiten. An der Breitengehren Alpe auf 1150 Metern Höhe und an der Petersalpe auf 1296 Metern Höhe wurden die Lebensretter bereits angebracht.

Ein weiterer Defibrillator ist für die Buchrainer Alpe auf 1129 Metern Höhe vorgesehen und soll pünktlich zur nächsten Sommersaison installiert sein. Das Geld für die drei Geräte kommt aus einem Förderprogramm der Gemeinde Oberstdorf und Spenden von mehreren Firmen aus dem Allgäu.
Sie sollen im Fall der Fälle Leben in den Allgäuer Hochalpen retten
Wie die Naturschutzstiftung mitteilt, sollen die Apparate „für mehr Sicherheit sorgen“. Denn: Die öffentlich zugänglichen Geräte sind gut sichtbar an den Außenfassaden der Alpen angebracht und sollen auch für Helfer ohne medizinische Vorkenntnisse unkompliziert bedienbar sein.

„Die Bedienung der Geräte ist intuitiv und für Laien problemlos möglich“, heißt es in der Pressemitteilung. Nach dem Einschalten führt ein Sprachmodul die Helfenden schrittweise durch die Reanimation. Zusätzlich unterstützen Bilder und Symbole, um die Geräte korrekt zu bedienen – und im Fall der Fälle Leben zu retten.
Defibrillatoren auf drei Sennalpen im Allgäu installiert
Laut Pressemitteilung sterben jährlich mehr als 65.000 Menschen in Deutschland an einem plötzlichen Herzstillstand, meist verursacht durch Kammerflimmern. „In einem medizinischen Notfall können die ersten Minuten entscheidend sein – deshalb ist es wichtig, dass solche Geräte öffentlich zugänglich sind“, sagt Stiftungsgründer Manfred Kurrle. Gerade in der Bergwelt.
Mit der Installation verbinden die Alpen naturnahe Erholung mit verantwortungsvoller Infrastruktur, heißt es in der Mitteilung. Die Defibrillatoren sind von April bis November rund um die Uhr verfügbar. Nun braucht es nur noch engagierte Menschen, die sich im Notfall ein Herz fassen, um Leben zu retten.
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