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Eine Liebeserklärung an den Wald

Kempten

Eine Liebeserklärung an den Wald

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    Der Wald ist Natur-, Wirtschafts- und Erholungsraum zugleich.
    Der Wald ist Natur-, Wirtschafts- und Erholungsraum zugleich. Foto: Fotos: Munkler

    Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.

    Rabindranath Tagore

    Keine Urlaubsreise, keinen Ausflug nach Tirol oder Vorarlberg, keine Shopping-Tour, kein Städte-Trip: Was dürfen wir in diesen Tagen noch? Und wie sollen wir das aushalten? Diese Fragen stellen sich viele Menschen, seit die Ausgangsbeschränkungen gelten. Nun ja, man kann beispielsweise im heimischen Wald spazieren gehen, joggen oder wandern. Oder zu Hause mal wieder zu einem Buch greifen. Und – noch besser – beides miteinander kombinieren.

    Vor wenigen Tagen ist Ulrich Sauters Buch erschienen: „Generationenvertrag Wald“. Untertitel: „Verantwortung und Leidenschaft“. Der Band enthält viele historische Fotos der Allgäuer Fotografin Lala Aufsberg (1907 – 1976), die den Alltag auf dem Land festgehalten hat. Der Autor hat selbst zur Kamera gegriffen und das Ökosystem Wald dokumentiert – die Flora und die Fauna. Mit viel Sinn für Details.

    Wer Dr. Ulrich Sauter, den Leiter des Bereichs Forsten am Amt für Landwirtschaft im Oberallgäu, kennt, weiß um seine Begeisterung für den Wald. Sein Wissen um die Zusammenhänge bringt er dem Leser näher. Auch wenn der Buchtitel auf den ersten Blick eher nüchtern und sachlich erscheinen mag, ist der Band überaus spannend, unterhaltsam und lehrreich zugleich.

    Sauter erläutert beispielsweise, was das Prinzip Nachhaltigkeit ist und wie sich die Forstwirtschaft im Allgäu entwickelt hat. Auch für den Laien verständlich werden die Grundsätze des Waldbaus beschrieben. Wir lernen mit dem Autor Fichte, Tanne und Buche kennen, und erfahren, warum der gesunde Mischwald das Ideal der Forstwirtschaft in der Region ist. Wenn es um den Wald geht, dann ist natürlich auch von der die Jagd die Rede. Und damit über einen gesellschaftlichen Konflikt, der schier unlösbar erscheint.

    In einem Kapitel des Buchs geht es um den Klimawandel. Einerseits hilft uns der Wald, Folgen des Klimawandels abzufedern, beispielsweise als CO2 -Speicher oder durch seinen Beitrag zum Hochwasserschutz. Andererseits drohen unsere Wälder angesichts des Klimawandels selbst unter die Räder zu kommen – gerade die Fichten-Monokulturen, wie sich bei den jüngsten Winterstürmen gezeigt hat. Wenn wir jetzt angesichts der Einschränkungen vielleicht eher in unsere Wälder kommen, dann hilft uns dieses Buch, einen faszinierenden Lebensraum besser zu verstehen.

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