Experten sprechen von Wettbewerbsverzerrung: Regionalflughäfen wie der Airport Memmingen hätten Nachteile gegenüber den großen Flughäfen wie München. Denn Letztere müssten die Kosten für die Flugsicherung nicht selbst tragen. Die Bundesregierung hat das Thema im Koalitionsvertrag verankert. Dort heißt es: Die Regionalflughäfen werden mit Blick auf die Flugsicherungskosten unterstützt. Die Verantwortlichen des Memminger Flughafens wünschen sich: „Es braucht eine Gleichbehandlung für alle Verkehrsflughäfen und keine staatlichen Maßnahmen, die zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führen.“
Was macht die Flugsicherung am Allgäu Airport?
Bei der Flugsicherung geht es um die Fluglotsen, die den Tower besetzen. Sie erteilen auch Lande- und Startfreigaben. Diese Arbeiten werden bei den Großflughäfen durch die Deutsche Flugsicherung (DFS), einer bundeseigenen GmbH, übernommen, erläutert Flughafensprecherin Ina Graf. Für die Flughäfen entstehen so keine Kosten. Anders sei die Situation für die Regionalflughäfen wie den Allgäu Airport. „Diese müssen die Flugsicherung selbst beauftragen“, sagt Graf. Dabei bleiben sie zum Teil auf Kosten sitzen. Die Regionalflughäfen hätten deshalb Nachteile: „Es findet eine Marktverzerrung statt“, so Graf.
Das Bundesverkehrsministerium sei an der Unterstützung für die Flugsicherung dran, versichert eine Sprecherin. Eine Analyse habe bereits „systembedingte Fehlanreize“ aufgezeigt. Deshalb müssten das System und auch die rechtlichen Grundlagen geändert werden – derzeit werden mehrere Modelle geprüft, so die Sprecherin.
Bund will kleine Flughäfen mit Millionen unterstützen
Ganz alleine lässt der Bund die kleinen Flughäfen aber nicht: Zuletzt stockte die neue Bundesregierung für 2025 einen Topf von 30 auf 50 Millionen Euro auf. Wie es 2026 aussieht, ist aber noch unklar. „Wir wollen, dass die Förderung so nahtlos wie möglich weitergeht“, so das Ministerium.
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