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Insolvenz von Eberl und Koesel: Betrieb in Krugzell wird stillgelegt

220 Mitarbeiter brauchen neuen Job

Aus für Traditionsdruckerei Eberl & Koesel in Krugzell

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    Die Immenstädter Druckerei Eberl hat Koesel im Jahr 2020 übernommen und ihren Betrieb an den Standort in Krugzell (im Bild) verlagert.
    Die Immenstädter Druckerei Eberl hat Koesel im Jahr 2020 übernommen und ihren Betrieb an den Standort in Krugzell (im Bild) verlagert. Foto: Ralf Lienert

    Bei der Druckerei Eberl & Koesel ist bald endgültig Schluss: Das Unternehmen aus Krugzell (Kreis Oberallgäu) ist seit knapp zwei Monaten in der Insolvenz. Die Hoffnung von Geschäftsführer Ulrich Eberl auf eine Fortführung der traditionsreichen Druckerei nach Einstieg eines Partners oder einen Verkauf der Firma erfüllte sich nicht. In der vergangenen Woche wurden die 220 Mitarbeiter darüber informiert, dass der Betrieb stillgelegt werde.

    „Wir haben intensiv an einer anderen Lösung gearbeitet und etwa 200 potenzielle Käufer aus ganz Europa angesprochen. Interessenten gab es im niedrigen zweistelligen Bereich, diesen wurden Daten zur Verfügung gestellt, Management-Interviews wurden geführt“, sagt Eberl. Mitte Mai habe allerdings der letzte verbliebene Interessent abgesagt. Die Mitarbeiter wurden darüber informiert, dass die Trennung von allen bevorstehe. „Ich bedaure diese Entwicklung sehr“, sagt Ulrich Eberl. Er geht davon aus, dass viele bereits neue Arbeitsplätze in anderen Unternehmen haben.

    Eberl & Koesel: Werbungsgeschäft brach in der Pandemie zusammen

    2020 hatte die Immenstädter Druckerei Eberl den über 400 Jahre alten Buchdrucker Koesel in Krugzell übernommen und ihren Betrieb verlagert. Koesel hatte sich auf den Buchdruck konzentriert, Eberl auf Werbung. Doch seit Beginn der Corona-Pandemie brachen die Zahlen vor allem im Geschäftsbereich Werbung ein. Zudem belasteten die gestiegenen Preise für Rohstoffe wie Papier das Unternehmen. Nach zwei Jahren, in denen krisenbedingt die Nachfrage nach gedruckter Werbung stark zurückging, während gleichzeitig die Kosten enorm stiegen, bekam das Unternehmen Liquiditätsprobleme.

    Mitte März stellte Eberl & Koesel wie berichtet einen Insolvenzantrag mit dem Ziel, den Betrieb fortzuführen und zumindest einen Teil der Arbeitsplätze zu erhalten. Dabei setzte Geschäftsführer Eberl vor allem auf den Buchdruck – das Unternehmen arbeitet für zahlreiche Verlage. Doch auch diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen, der Betrieb wird stillgelegt. Die Geschäftsführung kündigte an, die Mitarbeiter bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle zu unterstützen.

    Die Eberl & Koesel GmbH und Co. KG ist ein Tochterunternehmen der Eberl Medien GmbH mit Sitz in Immenstadt, diese wiederum ist im Eigentum zweier Familien. Die anderen Unternehmen der Eberl Medien GmbH sind das Allgäuer Anzeigeblatt, die Heimatzeitung der AZ für das südliche Oberallgäu, und die Firma Eberl Online. Beide sind von der Insolvenz nicht betroffen, deren Geschäfte laufen regulär weiter.

    Die Eberl & Koesel GmbH & Co. KG mit Sitz in Altusried-Krugzell
    Die Eberl & Koesel GmbH & Co. KG mit Sitz in Altusried-Krugzell Foto: Ralf Lienert

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