Der Dauerregen hat viele Flüsse im Allgäu und in Schwaben über die Ufer treten lassen. Die Rettungsdienste sind vielerorts im Großeinsatz - und erste Landkreise haben den Katastrophenfall ausgerufen. Was bedeutet die Ausrufung des K-Falls konkret? Welche Konsequenzen hat er für Menschen, Retter und Behörden? Hier die Übersicht.
Was bedeutet Katastrophenfall? Und wer ruft ihn in Bayern aus?
Den Katastrophenfall (K-Fall) ruft die zuständige Katastrophenschutzbehörde aus. Dazu zählen
- die Landratsämter,
- die kreisfreien Städte
- das Innenministerium.
Das Erklären des Katastrophenfalls ist eine politische Entscheidung. Damit gehen die Einsatzleitung und die Pflicht, die anfallenden Kosten zu tragen, auf die zuständige Behörde über.
Was genau bedeutet Katastrophe?
Laut bayerischen Katastrophenschutzgesetz ist eine Katastrophe "ein Geschehen, bei dem Leben oder Gesundheit einer Vielzahl von Menschen oder die natürlichen Lebensgrundlagen oder bedeutende Sachwerte in ungewöhnlichem Ausmaß gefährdet oder geschädigt werden und die Gefahr nur abgewehrt oder die Störung nur unterbunden und beseitigt werden kann, wenn unter Leitung der Katastrophenschutzbehörde die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen, Organisationen und die eingesetzten Kräfte zusammenwirken".
Sprich: Wenn eine Lage eintritt, die viele Menschen gefährdet und nur mit vielen Hilfskräften bewältigt werden kann, wird der Katastrophenfall ausgerufen - mit entsprechenden Folgen für Leitung und weitere Organisation. Ein großes Hochwasser ist in klassischer Fall einer solchen Katastrophe, die eine einzelne Stadt oder Gemeinde nicht mehr alleine bewältigen kann.

Wer hat im Katastrophenfall in Bayern das Sagen?
Im Katastrophenfall übernimmt in den Landkreisen und kreisfreien Städten ein Krisenstab die Leitung. Diesen wiederum führt in der Regel der jeweilige Oberbürgermeister oder Landrat. Katastrophenschutz gilt als staatliche Aufgabe - deshalb haben Stadtrat oder der Kreistag keine Zuständigkeit mehr. Stattdessen übernehmen Landratsämter oder Rathäuser diese Aufgabe.
Was macht ein Krisenstab? Und wann werden Krisenstäbe gebildet?
Krisenstäbe werden dann gebildet, wenn Menschen in hoher Zahl gefährdet sind. Dies kann beispielsweise bei Hochwasserkatastrophen oder nach Stürmen sein.
Katastrophenfall in Bayern: Wer wird Mitglied in Krisenstäben?
Die Besetzung einer solchen Führungsgruppe wird auf den jeweiligen Krisenfall abgestimmt. Das sind zum Beispiel Vertreter von Feuerwehr, Wasserwirtschafsamt und Technischem Hilfswerk.
Wer ist im Katastrophenfall in Bayern im Einsatz?
In Bayern gibt es keine speziellen Katastrophenschutz-Dienste. In einem solchen Fall sind vor allem die (freiwilligen) Feuerwehren und die Rettungsdienste wie Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter, DLRG und Wasserwachten gefragt. Aber auch Technisches Hilfswerk, Bundespolizei und sogar die Bundeswehr kann zur Katastrophenhilfe angefordert werden.