Künftig noch enger zusammenarbeiten werden der Klinikverbund Allgäu (KVA) und die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren (KOK). Sie haben am Mittwoch, 8.10., einen Kooperationsvertrag unterschrieben, der eine neue Qualität der bisher schon erfolgten Zusammenarbeit bedeute. Die Zusammenarbeit sei nun auf unbefristete Grundlage gestellt. „Wie viele Krankenhäuser in Deutschland stehen auch wir vor großen Herausforderungen“, erklärte KVA-Geschäftsführer Andreas Ruland in einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Er verwies auf die Inflation und die Krankenhausreform, damit verbunden also auf „zunehmenden finanziellen Druck“ und beteuerte, nachhaltige Lösungen könnten nur gemeinsam entwickelt werden.
Neue Kooperation der Kliniken im Allgäu - das soll sie für Patienten bedeuten
Motivation der Zusammenarbeit sei der „gemeinsame Wille der Träger“, die Gesundheitsversorgung im Allgäu „nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln“, wie es am Donnerstag heißt. „Unser Ziel ist es, dass Allgäuer Patientinnen und Patienten – wann immer es medizinisch verantwortbar ist – auch im Allgäu behandelt werden. Darum geht es im Kern: Die Menschen sollen sich darauf verlassen können, dass ihre medizinische Versorgung hier vor Ort gesichert bleibt“, erklären Hans-Joachim Weirather, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbunds Allgäu, und Maria Rita Zinnecker, Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren, in einem gemeinsamen Statement.
Die neue Partnerschaft soll etwa auch eine gemeinschaftliche Organisation bedeuten - etwa im Einkauf oder der Wäscherei. Vorgesehen sei auch, Ausbildung und Verwaltung mehr als bisher aufeinander abzustimmen. Auch die Medizin soll betroffen sein, die Rede ist von „medizinischen Kernbereichen“ und einer „dauerhaften Bündelung von Kompetenzen“, die dann die Gesundheitsversorgung im Allgäu stärke. Gemäß Mitteilung der Kliniken soll all das gleichermaßen wohnortnah, zukunftssicher und mit „klarer Rückendeckung durch die Träger“ passieren.
Ein Modell mit Vorbildcharakter
Oberallgäus Landrätin Indra Baier-Müller sprach von einem „echten Zugewinn an Versorgungsquailtät“ und gab an, dass dies „ohne weite Wege für die Menschen“ passiere. Gar ein Modell „mit Vorbildcharakter“ sieht Alex Eder, Landrat im Unterallgäu. Die Kooperation nannte er „pragmatisch, zielorientiert und zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“ Nicht zuletzt sei die Kooperation auch „ein starkes Bekenntnis zum Allgäu“, findet Maria Rita Zimmermann, Landrätin des Ostallgäus.
Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle lobte, es gehe nicht um Strukturdebatten, „sondern um Menschen.“ Dass man da Kompetenzen in der Region bündele, sei „ein logischer Schritt“. Und für Kaufbeurens Oberbürger Stefan Bosse sei klar, dass „Zusammenarbeit statt Konkurrenz der richtige Weg ist.“
Durch die Kooperation sichern und stärken wir die Eigenständigkeit beider Verbünde.
Andreas Kutschker, Vorstand der KOK
Andreas Kutschker, Vorstand der KOK, sagte: „Wir sind überzeugt, dass wir diese Situation gemeinsam besser bewältigen werden als einzeln. Durch die Kooperation sichern und stärken wir die Eigenständigkeit beider Verbünde – und können gleichzeitig mehr Patientinnen und Patienten im Allgäu hochwertig und spezialisiert versorgen.“
Mit der jetzt geschlossenen Vereinbarung wird eine schon seit 2022 laufende Zusammenarbeit also vertieft. Bisher arbeiteten die Kliniken im Rahmen eines gemeinsamen Managements über die Sana Kliniken AG zusammen.
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