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Liebherr spürt die Krise: Kurzarbeit am Stammwerk in Kirchdorf an der Iller

Liebherr-Stammwerk

Liebherr meldet am Stammwerk in Kirchdorf Kurzarbeit an

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    Das Stammwerk der Firma Liebherr in Kirchdorf an der Iller.
    Das Stammwerk der Firma Liebherr in Kirchdorf an der Iller. Foto: Ulrich Wagner (Archivbild)

    Die Firma Liebherr meldet am Standort Kirchdorf an der Iller Kurzarbeit an. Das hat Unternehmenssprecher Marc Wiedenmann am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt.

    "Die allgemein abgekühlte Konjunktur hat sich auch auf die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH ausgewirkt", so der Sprecher. Dadurch seien nicht mehr genug Aufträge eingegangen, um alle Abteilungen auslasten zu können. "Da sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Erholung der allgemein abgekühlten Konjunktur abzeichnet, ist in einzelnen Bereichen [...] auch in den nächsten Monaten eine Unterauslastung absehbar."

    Liebherr meldet in Kirchdorf an der Iller Kurzarbeit an

    Vor diesem Hintergrund hätten die Geschäftsführung, Personalabteilung und Betriebsräte in enger Abstimmung eine temporäre Kurzarbeit beschlossen. Diese betreffe laut Wiedenmann nur einzelne Bereiche. Genaue Zahlen, für wie viele Beschäftigte die Kurzarbeit gilt, nannte das Unternehmen nicht - ebenso wenig welche Bereiche betroffen sind. Laut schwäbische.de soll es sich um fast die Hälfte der Beschäftigten handeln. Am Werk in Kirchdorf arbeiteten zuletzt über 1700 Menschen.

    "Die Dauer der Kurzarbeit ist für die betroffenen Mitarbeitenden momentan für den Zeitraum von sechs Monaten beginnend mit dem 1. November 2024 beziehungsweise 1. Dezember 2024 ausgelegt", sagt der Unternehmenssprecher auf Anfrage.

    Liebherr-Konzern erlebt jüngst turbulente Zeiten

    Der global agierende Mischkonzern Liebherr erlebte zuletzt turbulente Zeiten. So wurde Anfang Oktober 2024 der größte Auftrag der Firmengeschichte an Land gezogen. Der Auftrag mit einem Volumen von rund 2,5 Milliarden-Euro umfasst 360 batterieelektrische sowie autonome Muldenkipper, 55 Elektro-Bagger und 60 batterieelektrische Planierraupen - und stammt vom Australischen Bergbau-Riesen Fortescue.

    Gleichzeitig taumeln andere Sparten des Konzerns: An den Standorten Biberach, Bad Schussenried sind Beschäftigte bereits in Kurzarbeit, in Ochsenhausen ist die Maßnahme wieder beendet. Die Standorte sind im Konzern meist auf die Herstellung bestimmter Maschinen spezialisiert. In Biberach etwa werden zum Großteil Turmdrehkrane und Komponenten für Steuerungs- und Antriebstechnik hergestellt. In Bad Schussenried sitzt die Mischtechnik mit Fokus auf Betonmischanlagen. Am Standort Ochsenhausen werden Hausgeräte wie Kühlschränke, Gefrierkombinationen und Einbaugeräte für den privaten Gebrauch hergestellt.

    Liebherr im Allgäu

    Der Liebherr-Standort in Kirchdorf an der Iller hat eine besondere Stellung: Dort wurde wurde die Firma 1949 gegründet. Das Unternehmen wuchs zum Großkonzern und verlegte seinen Hauptsitz schließlich nach Bulle in der Schweiz.

    Im Allgäu ist Liebherr aber nach wie vor stark vertreten mit weiteren Produktionsstandorten in Lindenberg (Liebherr Aerospace, ca. 3000 Angestellte an zwei Standorten), Kempten (Liebherr Verzahntechnik, ca. 1400 Angestellte) , Lindau (Liebherr Electronics and Drives, ca. 1000 Mitarbeiter).

    Liebherr Aerospace in Lindenberg: Die Firma wuchs bis zuletzt stark und zählt zu den Wachstumstreibern im Konzern.
    Liebherr Aerospace in Lindenberg: Die Firma wuchs bis zuletzt stark und zählt zu den Wachstumstreibern im Konzern. Foto: Liebherr Aerospace
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