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Politische Karriere, Privatleben, Wirken: Der Weg von Klaus Holetschek

Porträt

Im zweiten Frühling: Der Weg von Klaus Holetschek

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    Der Allgäuer Klaus Holetschek wird neuer bayerischer Gesundheitsminister.
    Der Allgäuer Klaus Holetschek wird neuer bayerischer Gesundheitsminister. Foto: Matthias Becker

    Am Mittwochvormittag erfährt der Allgäuer bei einem kurzen Gespräch mit dem Ministerpräsidenten, dass er einen neuen Job bekommt. Man kann sich gut vorstellen, dass er sich einst als ganz junger Politiker ein solches Amt erträumt hatte. Holetschek, der in Bad Wörishofen aufgewachsen ist, gilt in den damaligen Zeiten als sehr ehrgeizig. Seine Karriere treibt er erfolgreich voran. Holetschek ist erst 34 Jahre alt, als er den Sprung in den Bundestag schafft. Später kandidiert er bei der Bad Wörishofer Bürgermeisterwahl und gewinnt.

    Holetschek erlebt Albtraum

    Dem gebürtigen Landshuter werden auch höhere Ämter zugetraut – und er greift danach. Doch es folgt der wohl schmerzlichste Tag in seinem politischen Leben. Es ist das Jahr 2006, in Deutschland findet die Fußball-Weltmeisterschaft statt und das ganze Land genießt ein Sommermärchen. Doch Holetschek erlebt einen Albtraum. Bei der Unterallgäuer Landratswahl geht er als Favorit ins Rennen und verliert.

    Der Erfolgsverwöhnte muss erfahren, wie bitter Niederlagen schmecken. Der verheiratete Familienvater zweier Kinder bleibt vorerst Bürgermeister in Bad Wörishofen und hat bald das nächste Problem am Hals. Bei einem Ermittlungsverfahren geht es darum, ob Holetschek als Rathauschef von der Therme Bad Wörishofen zu wenig Fremdenverkehrsbeitrag verlangt hat. Doch das Verfahren wird eingestellt.

    Die Schlappe bei der Landratswahl ist eine Enttäuschung für den Politiker, doch den Menschen Holetschek bringt sie weiter. Er wird gelassener, betreibt Politik mit weniger Verbissenheit. Der Allgäuer verlässt Bad Wörishofen und wird Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Memmingen.

    350 Glückwünsche

    Es ist der Start für Holetscheks zweiten politischen Frühling. Vor einem Jahr wird er Staatssekretär im Verkehrsministerium. Viele interpretieren dies als Höhepunkt seiner Polit-Karriere. Doch der Pflege-Experte wechselt im Sommer als Staatssekretär ins Gesundheitsministerium und wird jetzt sogar Minister. „Ich habe 350 Glückwünsche allein über WhatsApp bekommen“, erzählt Holetschek am Mittwochnachmittag. Im neuen Amt wird er jedenfalls nicht daran scheitern, dass er den Ministerpräsidenten nicht gut genug kennt. Die beiden sind sich schon bei der Jungen Union begegnet. Damals konnten sie nicht ahnen, wie sich ihre Wege Jahrzehnte später wieder kreuzen würden.

    Klaus Holetscheks politische Karriere beginnt im Jahr 1981, als er der Jungen Union beitritt. Von 1985 bis 1994 ist er Kreisvorsitzender der Jungen Union Unterallgäu. Im Jahr 1994 wird er zum Bezirksvorsitzenden der JU Schwaben gewählt. Unser Foto zeigt Holetschek auf der JU-Bezirksversammlung in Leipheim im März 2001. Von links: Alexander Bilgeri, Thorsten Freudenberger, Martin Sailer, Barbara Spaethe, Klaus Holetschek und Thomas Demel.
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