Heuschnupfen ist für viele Menschen im Allgäu ein Problem - und seit einigen Tagen schon wieder ganz besonders.
Je nach Schwere der Allergie lassen sich Beschwerden bei Pollenflug zwar nicht ganz vermeiden. Doch es gibt Tipps, Tricks und zahlreiche Heuschnupfen-Mittel, mit denen die Pollenflug-Saison zumindest erträglicher wird.
Pollenflug im Allgäu: Wann beginnt die Heuschnupfen-Saison?
Wann es bei wem genau losgeht, lässt sich nicht vorhersagen - heutzutage erst recht nicht. Zu unterschiedlich sind Allergien und regionale Pollenbelastung. "Wir haben durch den Klimawandel immer weniger extreme Jahreszeiten und vor allem oft sehr warme Winter", heißt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Und das hat auch Einfluss auf den Pollenflugkalender.
Die Tendenz ist: Los geht es immer früher, gleichzeitig dauert die Pollenflugsaison länger - eine echte Atempause gibt es für Betroffene daher nicht mehr. So wie aktuell - es ist Anfang März, und nicht wenige Menschen im Allgäu haben schon wieder erhebliche Beschwerden.
Heuschnupfen-Symptome: Wann muss ich zum Arzt?
Symptome wie tränende Augen, Niesattacken und eine ständig laufende Nase im Frühjahr bringen viele Menschen automatisch mit umherfliegenden Pollen in Verbindung. Sie stellen dann für sich selbst gleich die Diagnose: Heuschnupfen.
Mit dieser einleuchtenden und schnellen Erklärung sowie ein wenig Selbstmedikation ist es aber nicht getan, so die Allergologin Stefani Röseler aus Köln. Denn Heuschnupfen ist Teil einer chronischen Entzündung, die zumeist unzureichend therapiert wird und zu Problemen mit Nasennebenhöhlen, Magen und Darm oder zu Asthma führen kann.
Darum sei auch bei Patientinnen und Patienten, die für sich selbst die Diagnose Heuschnupfen gestellt haben, eine genaue Diagnostik der Allergie wichtig - "damit sie gesund bleiben können", sagt Röseler. Eine exakte Diagnose, die aus einem Zusammenspiel von Anamnese und Tests besteht, sei die Voraussetzung für eine effektive Therapie. (Lesen Sie auch: Symptome von Heuschnupfen von Erkältung und Corona unterscheiden)
Was sollte ich tun, wenn ich Heuschnupfen habe?
Es gibt ein paar Alltagstipps, um die Beschwerden zu verringern:
- Haare waschen am Abend
- getragene Kleidung nachts nicht im Schlafzimmer lagern
- Wäsche nicht auf dem Balkon trocknen.
Früher gab es oft auch den Tipp, je nach Wohnort nur zu bestimmten Zeiten zu lüften: in der Stadt eher morgens, auf dem Land abends. Das lässt sich so pauschal aber nicht mehr sagen. Beste Faustregel fürs Lüften daher: am besten früh am Morgen und immer eher kurz als lang - idealerweise mit Pollenschutzgitter am Fenster.
Welche Mittel helfen gegen Heuschnupfen?
Je nach Schwere gibt es unterschiedliche Mittel.
- Los geht es mit den Antihistaminika als Tablette, Nasenspray oder Augentropfen. Diese bekämpfen vor allem den Juckreiz, Niesen und Naselaufen.
- Spätestens wenn die Nase dauerverstopft ist und noch andere Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten hinzukommen, ist es damit aber nicht mehr getan. Empfohlen wird in solchen Fällen häufig Nasensprays mit Cortison. Das hat zwar noch immer einen schlechten Ruf; "lokal in die Nase gesprüht, gibt es aber die gefürchteten Nebenwirkungen gar nicht", so der Deutsche Allergie- und Asthmabund.
- Cortison-Tabletten verschreiben Ärzte dagegen nur in schweren Einzelfällen. Und Cortisonspritzen ins Gesäß, die es früher gab, werden heute gar nicht mehr empfohlen.
Sinnvoll kann aber sein, Cortison-Sprays und Antihistaminika gemeinsam anzuwenden oder Kombinationspräparate einzunehmen. Das verknüpft die eher langsame, anhaltende Wirkung des Cortisons mit der Akutwirkung der Antihistaminika. Wermutstropfen dabei: Das wird eventuell teuer. Denn Cortison-Sprays und Antihistaminika sind meistens rezeptfrei, die Krankenkassen zahlen dafür nur noch in schweren Ausnahmefällen.
Welche Therapien gibt es gegen Heuschnupfen?
Eine Hyposensibilisierung oder Allergen-Immuntherapie bekämpft nicht die Symptome, sondern die Ursache der Allergie - das Immunsystem wird an die Allergene gewöhnt. So lassen sich einerseits die Beschwerden und Medikamente reduzieren, andererseits wird das Risiko eines allergischen Asthmas geringer.
Allerdings ist es nicht immer mit einer Therapie getan: Es kann sein, dass die Wirkung nach ein paar Jahren nachlässt. Dann muss sie wiederholt oder aufgefrischt werden.
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