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Schumpen, Gmeinds-Molla, Kranzrind: 15 Kuh-Begriffe, die jeder Allgäuer kennen sollte

Kühe im Allgäu

Kranzrind, Schumpa, Molla: 15 Kuh-Begriffe, die Viehscheid-Besucher kennen sollten

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    Kranzrinder sind typisch für den Viehscheid im Allgäu.
    Kranzrinder sind typisch für den Viehscheid im Allgäu. Foto: Ralf Lienert

    Kühe prägen das Allgäu wie keine anderen Tiere - beim Viehscheid im Allgäu stehen sie besonders im Fokus. Dennoch kennt längst nicht jeder den Unterschied zwischen Begriffen wie Rind, Ochse, Kuh oder Färse. Das stellt der schwäbische Bauernpräsident Alfred Enderle aus Wertach und seine Kollegen im Bayerischen Bauernverband fest. Wichtige Informationen und Definitionen hat der 48-Jährige mit unserer Redaktion zu einem „Allgäuer Kuh-Glossar“ für alle Leserinnen und Leser zusammengestellt. „Das sollte jeder Allgäuer und jede Allgäuerin über Kühe wissen“, wünscht er sich stellvertretend für viele Landwirte pünktlich zur Viehscheid-Saison.

    • Rind: Der Oberbegriff umfasst weibliche und männliche Tiere. Er passt also immer unabhängig vom Geschlecht. Merke: Jede Kuh ist ein Rind, aber nicht jedes Rind eine Kuh.
    • Kalb: Von der Geburt bis zu einem Alter von sieben Monaten wird ein neugeborenes Rind Kalb genannt. Im Allgäu sagt man auch Kälble.
    • Jungrind: Vom siebten bis zum zwölften Monat spricht man von einem Jungrind. Dabei ist es egal, welches Geschlecht das Tier hat. Meistens wird der Begriff Jungrind indes verwendet, wenn von einem weiblichen Tier die Rede ist.
    • Schump, Schumpen: Im Allgäu wird damit ein Jungrind bezeichnet. Der Begriff Schumpen oder Schumpa fällt häufig, wenn es um Jungrinder geht, die den Sommer auf einer Alpe verbringen.
    • Färse: Darunter versteht man ein weibliches Rind, das mindestens acht Monate alt ist, aber noch keinen Nachwuchs, also kein Kalb, bekommen hat.
    • Kuh: Eine Kuh ist ein weibliches Rind, das ein Kalb bekommen hat. Erst nach dem ersten Kalb gibt eine Kuh Milch.
    • Trockenstehende Kuh, „vergaltete Kuh“: Jeweils sechs bis acht Wochen vor dem nächsten Kalb wird eine Kuh nicht mehr gemolken. In dieser Zeit wächst das Kalb sehr stark und braucht die Nährstoffe, die sonst für die Entstehung der Milch verbraucht würden.
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    • Kranzrind: Ein typischer Allgäuer Begriff. Beim Alpabtrieb, im Allgäu Viehscheid genannt, läuft meist ein festlich geschmücktes Kranzrind vor der Herde. Das Kranzrind zeigt an, dass der Alpsommer für den Hirten erfolgreich war und es keine Unfälle auf der Alpe gab.
    • Mutterkuh: Ein weibliches Rind, das nicht zur Milchproduktion gehalten wird, sondern sein Kalb aufzieht. Die Milch der Mutterkuh wird also ausschließlich für die Ernährung des Jungtieres verwendet. Die Jungtiere werden später entweder geschlachtet oder zur Weiterzucht verkauft.
    • Bulle/Stier: Stier und Bulle bedeuten dasselbe. Sie bezeichnen ein männliches Rind, das älter als sieben Monate ist.
    • Ochse: Darunter versteht man ein kastriertes männliches Rind.
    • Molla: Allgäuer Begriff für Stier/Ochse.
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    • Gmoinds-Molla: Vor der Einführung der künstlichen Besamung standen nicht auf jedem Hof Bullen zur Verfügung. Darum brachten Bauern ihre Kühe zum Decken auf Betriebe, die hochwertige Zuchtbullen hatten.
    • Braunvieh: Eine Rasse des Hausrindes, die im Allgäu stark verbreitet ist. In der Regel handelt es sich im Allgäu um „Brown Swiss“. Diese Rasse entstand durch die Wieder-Einkreuzung von Braunvieh-Zuchtlinien aus Amerika. Dabei handelte es sich um Nachkommen von Braunviehtieren, die von Auswanderern nach Amerika gebracht worden waren. Über Generationen hinweg hatten sie sich in Amerika weiterentwickelt.
    • Original Allgäuer Braunvieh: Eine uralte Nutztierrasse, die früher im Allgäu stark verbreitet war. Heute gibt es in der Region nur noch 600 Stück. Vor rund 50 Jahren wäre sie fast ausgestorben.

    Lesen Sie auch: Hätten Sie es gewusst? Darum verbringen Kühe den Sommer auf den Alpen im Allgäu.

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