Die deutschen Curling-Frauen dürfen weiter von der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 träumen. In Schottland überwanden sie die nächste Qualifikationshürde und haben weiter die Chance auf die erste Olympia-Teilnahme seit 2010 in Vancouver. Bei der Vor-Qualifikation in Aberdeen sicherte sich das Allgäuer Team um Kapitänin Sara Messenzehl einen der letzten drei Startplätze für das entscheidende Qualifikationsturnier in Kanada im Dezember. Das Ticket für das Event in Nordamerika löste Deutschland durch ein 9:7 gegen Ungarn. Zuvor hatte das Team in der Vorrunde Platz zwei hinter Tschechien belegt.
Der in Füssen beheimatete deutsche Verband darf bei den Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo im Februar damit weiter auf einen Startplatz in allen drei Wettbewerben hoffen. Während die Männer in Italien sicher dabei sind, geht es in Kanada außer für die Frauen auch fürs Mixed-Doppel noch ums Olympia-Ticket. . Im Mixed-Doppel, das erst seit 2018 olympisch ist, wäre eine deutsche Teilnahme eine Premiere.

Erfolgreiche Vorrunde in Aberdeen – Team überzeugt mit Nervenstärke
„Es war unglaublich. Wir konnten lange gar nicht realisieren, was passiert ist“, kommentierte Kim Sutor (22) den zweiten Platz in Aberdeen. Es hätte auch Rang drei ausgereicht, aber bei nur einer Niederlage gegen Tschechien und ansonsten klaren Siegen platzierten Emira Abbes, Sara Messenzehl, Kim Sutor, Zoé Antes (Ersatzfrau war Joy Sutor) die Steine fast immer richtig ins Haus.
Gecoacht von Andy Kapp, Bruder von Bundestrainers Uli Kapp feierte das Team teils zweistellige Siege, was Moral und Zusammenhalt stärkte. Drei der vier Erfolgreichen holten zu Jahresbeginn Silber bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Auf dem Eis in Cortina – ein gutes Omen?
Familiärer Rückhalt und Doppelleben zwischen Eis und Hörsaal
Die Spielerinnen wohnen rund um den Olympia-Stützpunkt Füssen – und studieren in München, etwa Gesundheitswissenschaft oder Sportmanagement. „Ja, das duale Studium ist ideal, Unterstützung erfahren wir durch den OSP und können teilweise im Olympischen Dorf übernachten“, berichtet Kim Sutor. Und woher stammt das Faible für den Sport mit dem schweren Stein (20 kg) und dem Besen. „Fast alles ist eine Familienangelegenheit. Jeder kennt jeden, wir sind auch super gute Freundinnen.“
Der Spaß springt über, und so winkt die Chance auf Olympia. Aber noch ist der Weg steinig. Beim Qualifying in Kelowna (Kanada würde erneut Platz zwei reichen, die Favoriten kommen aus den USA, Norwegen und Japan. Aber der Coup in Schottland macht Mut. Kim Sutor: „Wir haben unsere Schwächen herausgefunden und wissen, was zu tun ist. Die Chance ist da …“

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