Zwei schlechte Spiele hat der ESV Kaufbeuren am Wochenende hinter sich gebracht. Am Freitag wurden über Strecken hilflose Joker von coronageplagten Lausitzer Füchsen förmlich überrollt. Dieter Geidl, eigentlich U20-Torwart, hielt sein Team in den ersten rund 30 Minuten noch im Spiel, irgendwann aber brachen alle Dämme und der Joker-Dampfer ging mit 1:7 unter.
ESVK holt zwei Punkte gegen Bayreuth
Am Sonntag, gegen die Bayreuth Tigers, ebenfalls ein direkter Mitbewerber im Kampf um Platz zehn, folgte eine Reaktion – nicht in Form eines allzu verbesserten Spiels, aber immerhin im Willen, Punkte zu holen. Weil Mikko Lehtonen in der 61. Minute das 5:4 schoss (und allgemein eine Bereicherung für die Joker war), wanderten immerhin zwei Zähler auf das Punktekonto. „Die Lage ist brenzlig, aber auch positiv“, sagte Trainer Tray Tuomie am Montagvormittag. „Es ist positiv, wie diese Mannschaft kämpft“, lobte er seine Spieler.
Neuzugänge beim ESVK: Kein Ersatz für Vajs und Meier
Tuomie spricht von einer Mannschaft, die inzwischen auf ihre beiden Stammtorhüter verzichten muss, ohne dass Ersatz in Sicht ist. Eine Mannschaft, die weiterhin ihren Verteidiger Nummer eins nicht ersetzt bekommen hat und zudem noch auf das Tempo des jungen und aktuell verletzten Markus Schweiger in einer der ersten beiden Sturmreihen verzichten muss. „Wenn man das betrachtet, ist es Wahnsinn, was wir gerade leisten“, stellte Tuomie klar.
Aber auch der US-Amerikaner spürte, dass am Sonntag, als rund 1000 Fans im Stadion waren, die Stimmung unter den rot-gelben Anhängern „gedrückt“ war. Etwa dann, als es dem ESVK in fünfminütiger Überzahl nicht gelang, zum Torerfolg zu kommen.
ESVK-Trainer Tray Tuomie: Denkzettel für Fabian Koziol
Dass Tuomie im Powerplay stets alles in eine Reihe steckt – dann stehen Spurgeon, Lammers, Lehtonen, Lewis und Lillich auf dem Eis – gehört zum Matchplan des Trainers. „Ich will eine starke Reihe, weil wir im Powerplay Tore schießen müssen“, sagte der 53-Jährige, der seinem Verteidiger Fabian Koziol am Sonntag einen Denkzettel verpasste. Er lief offiziell als Stürmer auf, saß aber fast nur auf der Bank. „Mit ihm war ich in den Spielen zuvor überhaupt nicht zufrieden. Ich möchte Leistung sehen“, betonte Tuomie, hinzufügend, dass Koziol in diesem Punkt nicht der einzige Joker gewesen sei.
Und so sehen derzeit strauchelnde Joker ihrer nächsten Aufgabe entgegen. Am Dienstagabend empfangen sie die Wölfe aus Freiburg (19.30 Uhr). Der EHC ist aktuell Neunter und hat einen Punkt mehr auf dem Konto. Die Joker haben derzeit einen Punktequotienten von 1,3, die Breisgauer liegen mit 1,38 in Reichweite.