Die Eishockey-Frauen des ECDC Memmingen haben im schweizerischen Zug zum zweiten Mal nach der Saison 2016/17 den europäischen EWHL-Supercup gewonnen. Nachdem die Maustädterinnen am Samstag im Halbfinale den Seriensieger Hokiklub Budapest mit 4:3 im Penaltyschießen in die Schranken gewiesen hatten, bezwangen sie auch das zweite Team aus Ungarns Hauptstadt, MAC Budapest, am Sonntag mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0).
Mit diesem Erfolg im Endspiel des Final-4-Turniers sicherten sich die Indians einen Startplatz im europäischen Mannschaftsfinale, das im nächsten Jahr gemeinsam mit den Landesmeistern aus Finnland und Schweden ausgetragen wird.
ECDC Memmingen spielt ein abgebrühtes Finale
Nach einem komplett ausgeglichen Eröffnungsdrittel dauerte es nur vier Minuten im zweiten Abschnitt, bis Daria Gleißner ihre Farben zum ersten Mal jubeln ließ. Die ECDC-Kapitänin nutzte eine Verwirrung in der Budapester Hintermannschaft, umkurvte das gegnerischen Tor und drückte die Scheibe zum 1:0 über die Linie (24.). Die Budapester Frauen erhöhten den Druck, doch die Indians hatten mit Lilly Uhrmann eine glänzend aufgelegte Torfrau, die mit viel Ruhe und Übersicht ihrem Team den Rücken freihielt.
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Nach dem letzten Seitenwechsel stellten die ECDC Frauen die Zeichen dann endgültig auf Sieg. Zunächst überraschte Jule Schiefer, die gemeinsam mit Lara Stalder (EV Zug) Topscorerin des Turniers wurde, Budapests Torfrau mit einem Rückhandschuss zum 2:0 (44.). Fünf Minuten später stand Verteidigerin Ronja Hark mutterseelenallein vor dem gegnerischen Kasten. Katharina Häckelsmiller erkannte die Situation, legte perfekt auf – und es hieß 3:0. Die Indians ließen danach nichts mehr anbrennen und auch eine längere Unterzahlsituation wurde souverän verteidigt. Einziger Wermutstropfen war eine große Strafe gegen ECDC-Spielerin Anne Bartsch nach einem Schlittschuhtritt.
Memmingerin Jule Schiefer wird Topscorerin des Turniers
Neben Jule Schiefer als Topscorerin wurde auch Lilly Uhrmann nach dem Turnier als beste Torfrau geehrt. Ins All-Star Team schafften es dazu Verteidigerin Daria Gleißner und Stürmerin Laura Kluge. Entsprechend erfreut zeigte sich Trainer Waldemar Dietrich: „Alle vier Teams hier waren auf Augenhöhe und die Spiele auf einem tollen Niveau. Aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung und zweier Top-Torhüterinnen haben wir gewonnen.
Für Kapitänin Daria Gleißner war es „ein wichtiger Schritt, als deutscher Meister auf internationalem Niveau mitspielen zu können“. Ein Lob für Ausrichter EV Zug hatte Teammanager Peter Gemsjäger parat: „Man merkt hier an allen Ecken und Enden, welch hohen Stellenwert das Fraueneishockey in der Schweiz hat.“
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