Eigentlich steht Jenny Keck ungern im Rampenlicht. An dieser Ehrung kam die 34-jährige Fußballerin aber nicht vorbei. Im Rahmen des Bezirksoberliga-Heimspiels am vergangenen Wochenende gegen den CSC Batzenhofen-Hirblingen (1:1) wurde Keck für 400 Spiele im Trikot des TSV Buchenberg ausgezeichnet.
Jenny Keck für 400 Spiele für den TSV Buchenberg ausgezeichnet
Als „Legende“ bezeichnen Mitspielerinnen Keck. „Das war schon eine coole Aktion“, sagt die Stürmerin, die die genaue Zahl ihrer bisherigen Einsätze gar nicht kannte. „Auch von der Ehrung hab ich erst kurz zuvor erfahren – einige der Beteiligten haben sich sehr auffällig verhalten“, sagt Keck und lacht.
Von Torhüterin Lugiana Wörz gab es eine selbst hergestellte Kiste mit neun Bierflaschen – mit eigens bedruckten, personalisierten Etiketten. „Das Lieblingsgetränk unserer Mannschaft“, sagt Keck schmunzelnd. „Aber man sieht an diesem tollen Geschenk, wie persönlich es bei uns zugeht.“ Für hohen sportlichen und ehrenamtlichen Einsatz steht wiederum Keck wie sonst nur wenige. Die 34-Jährige ist im Vorstand des TSV tätig und kümmert sich als Sportliche Leiterin des Frauenteams um die Zukunft der Buchenberger Mannschaft. Auch als Nachwuchstrainerin war Keck schon im Einsatz.
Zudem ist Keck seit Jahren nicht nur Stammspielerin in der Frauenmannschaft, sondern auch mit über 320 Toren die wohl beste Stürmerin der Vereinsgeschichte. Umso mehr schmerzt es die 34-Jährige, dass sie das Geschehen zuletzt nur von der Seitenlinie aus verfolgen konnte.
Jenny Keck: "Draußen kriege ich die Krise"
Beim Auswärtsspiel in Loppenhausen (1:0) Anfang des Monats verletzte sich Keck, als sie von ihrer Gegenspielerin am Schienbein getroffen wurde. „Wir sind blöd im Strafraum zusammengerauscht, dann hat sich ein Knödel am Schienbein gebildet“, erzählt Keck. „Ich dachte zuerst, es wäre nur eine Prellung. Aber es ging nicht weg, deswegen habe ich einen Arzt aufgesucht.“
Beim Heim-Remis gegen Batzenhofen-Hirblingen fiel Keck aus, auch ihr Einsatz im anstehenden Auswärtsspiel beim Tabellenfünften FSV Wehringen (Sonntag, 11 Uhr) steht auf der Kippe. „Das ist echt hart. Ich kriege draußen schier die Krise – am liebsten würde ich reinspringen und der Mannschaft helfen“, sagt Keck. „Aber es hilft nix, ich muss etwas Geduld aufbringen.“
TSV Buchenberg spielt um den Aufstieg in die Landesliga
Die Fußballerinnen des TSV Buchenberg sind mittendrin im Aufstiegsrennen der Bezirksoberliga. Zwar zog Mitkonkurrent SSV Anhausen durch den jüngsten Punktverlust der Buchenbergerinnen in der Tabelle gleich, die TSV-Frauen haben aber ein Spiel weniger absolviert. „Wir können entspannt in die letzten Saisonspiele gehen“, sagt Keck. „Es gibt keinen Zwang, in die Landesliga aufzusteigen. Wir tun uns insgesamt in der Rückrunde spielerisch schwerer.“
Dennoch sind sich Keck und ihre Mitspielerinnen bewusst, dass es eine historische Saison werden könnte. Das liegt auch an der zweiten Titelchance – Buchenberg steht im Finale des Bezirkspokals gegen Loppenhausen (9. Mai). „Ich spiele schon ewig Fußball, aber habe noch kein Pokalfinale gespielt“, sagt Keck.