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Löwenmarsch 2024: Wie schwer ist es, 100 Kilometer in 24 Stunden zu laufen?

Löwenmarsch 2024

Wie schwer ist es, 100 Kilometer in unter 24 Stunden zu laufen?

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    Aufbruchstimmung in der Arena von Schloss Kaltenberg: Der Löwenmarsch startet hier in seine erste Etappe.
    Aufbruchstimmung in der Arena von Schloss Kaltenberg: Der Löwenmarsch startet hier in seine erste Etappe. Foto: Christian Rudnik

    "Ich wandere, meine Freunde spenden." Das ist das Motto des Löwenmarschs, der traditionell in Hohenschwangau bei Füssen endet. Der Benefizlauf erstreckt sich über eine Distanz von 100 Kilometern, wobei die Strecke in unter 24 Stunden absolviert werden muss. Dieses Jahr machten sich 750 offizielle Teilnehmer, darunter auch die Unterallgäuer Silas Erhard und Florian Keppler, auf den Weg - und machten dabei unterschiedliche Erfahrungen.

    Löwenmarsch führt durch einige der schönsten Orte Bayerns

    Der Marsch startet in Schloss Kaltenberg Arena und führt entlang des Ammersees über Wessobrunn und die Wieskirche durch das Voralpenland ins Allgäu. Nach 100 Kilometern erreichen die Ausdauersportler Füssen. Das Ziel befindet sich im Löwenhof von Schloss Hohenschwangau mit Aussicht auf Schloss Neuschwanstein. Alle 10 bis 20 Kilometer gibt es eine Station, an der die Wanderer mit Getränken und Essen versorgt werden. Toiletten stehen zur Verfügung. Die Teilnehmer können den Lauf an allen Stationen starten - oder auch beenden.

    Wer beim Löwenmarsch das Ziel erreicht, dem bietet sich ein malerischer Ausblick auf Schloss Neuschwanstein.
    Wer beim Löwenmarsch das Ziel erreicht, dem bietet sich ein malerischer Ausblick auf Schloss Neuschwanstein. Foto: Benedikt Siegert

    Silas Erhard aus Frickenhausen: "Ich wollte einfach nur noch schlafen"

    Silas Erhard aus Frickenhausen im Unterallgäu nahm 2024 zum ersten Mal am Löwenmarsch teil. "Am Anfang hat man richtig Bock und will einfach nur laufen, laufen, laufen", sagt der 23-Jährige. "Ab 35 Kilometern wird es aber langsam schon hart." Der gebürtige Memminger absolvierte 60 Kilometer, bevor er den Lauf beendete. "Ich wollte einfach nur noch schlafen. Ich bin dennoch zufrieden mit der Leistung, vor allem weil ich mich überhaupt nicht vorbereitet habe", sagt Erhard und lacht. "Ich wollte einfach mal nur schauen, wie weit ich komme."

    Florian Keppler läuft 100 Kilometer in 19 Stunden und 20 Minuten

    Florian Keppler aus Buch bei Illertissen nahm bereits zum dritten Mal am Löwenmarsch teil. Bei all seinen Teilnahmen absolvierte der 39-Jährige die vollen 100 Kilometer. Mit einer Zeit von 19 Stunden und 20 Minuten belegte Keppler heuer sogar den zweiten Platz. "Mir war gar nicht bewusst, dass ich so weit vorne liege", sagt Keppler, der lange in Memmingen lebte. Anfangs lief er in einer Gruppe, die von vielen Teilnehmern überholt wurde. "Ich habe ganz schön blöd aus der Wäsche geschaut, als ich erfahren habe, dass ich Zweiter bin." Wie Erhard hat sich auch der 39-Jährige auf den Löwenmarsch nicht speziell vorbereitet. Grundsätzlich versucht Keppler jedoch viel zu laufen: "Alles, was ich zu Fuß erreichen kann. Das Auto kommt da nicht in Frage."

    Florian Keppler (rechts) zusammen mit Löwenmarsch-Kollege Axel Barth.
    Florian Keppler (rechts) zusammen mit Löwenmarsch-Kollege Axel Barth. Foto: Axel Barth

    Laut Keppler ist beim Löwenmarsch jedoch nicht die körperliche Verfassung, sondern eine starke Mentalität die wichtigste Komponente: "Man muss über die Schmerzgrenze hinausgehen und eine starke Willensleistung erbringen." Die schwerste Etappe erstreckt sich laut dem Löwenmarsch-Routinier von der Wieskirche bis zum Märchenwald. "Hier geht es 23 Kilometer auf grobem Kies bergauf und bergab und man gerät in die Nacht hinein", erklärt der 39-Jährige. "Dieser Abschnitt ist ziemlich zäh und man hangelt sich von Station zu Station, aber der Sonnenaufgang gibt dann einen ordentlichen Schub."

    Keppler sucht nach größerer Herausforderung

    Florian Keppler möchte auch bei der nächsten Auflage des Löwenmarschs dabei sein und schreckt auch vor härteren Bedingungen nicht zurück: "Ich möchte mit dem Veranstalter reden, wie wir den Lauf für mich noch ein bisschen erschweren können. Außerdem will ich als Helfer das ganze Projekt unterstützen." Silas Erhard weiß dagegen noch nicht, ob er sich der Herausforderung wieder stellt. "Direkt nach dem Lauf habe ich gesagt, dass ich nie wieder teilnehme. Aber ich warte mal bis zum nächsten Jahr."

    164.658,18 € an Spenden gesammelt

    Insgesamt kamen beim Löwenmarsch in diesem Jahr Spenden in Höhe von 164.658,18 Euro zusammen. Der Erlös geht an die Organisation Learning Lions, die Kinder in abgelegenen Regionen Afrikas in digitalen Disziplinen ausbildet.

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