Das war kein gewöhnlicher Etappensieg, den Cédrine Kerbaol vergangenen Freitag bei der Tour de France Femmes, also der Frankreich-Rundfahrt der Frauen eingefahren hat. Die 23-Jährige schaffte das, worauf ihr radsportverrücktes Heimatland sehnlichst gewartet hatte. Kerbaol gewann als erste Französin eine Etappe bei der 2022 neu eingeführten Frauen-Tour. Gleichzeitig war es auch der erste Etappensieg für das Kemptener Team Ceratizit-Wnt bei der wohl prestigeträchtigstem Rundfahrt überhaupt.
Auf dem sechsten, 160 Kilometer langen Abschnitt von Remiremont nach Morteau (Region Bourgogne-Franche-Comté) setzte sich die Fahrerin des Allgäuer Teams zwölf Kilometer vor dem Ziel vom Feld ab, riskierte in der letzten Abfahrt alles und triumphierte als Solistin mit rund 20 Sekunden Vorsprung. Im Anschluss schrieb Kerbaol auf der beliebten Sportracking-Plattform Strava ungläubig: „Küss mich, ich träume.“ Auch ihre Mannschaft um den Sportlichen Leiter Dirk Baldinger aus Freiburg konnte es im Begleitfahrzeug kaum fassen und schrie die Freude über den bislang größten Sieg des vor elf Jahren gegründeten Teams heraus.
Tour de France Femmes; Ceratizit-Wnt und Cédrine Kerbaol sorgten schon 2023 für Schlagzeilen
Bereits vergangenes Jahr hatte Kerbaol für Schlagzeilen gesorgt als sie bei der Frankreich-Rundfahrt überraschend das Weiße Trikot der besten Nachwuchsfahrerin gewann. Dieses Jahr lag sie bei der Tour de France Femmes zwischenzeitlich sogar auf Podestkurs in der Gesamtwertung. Letztlich sprang für die Französin nach acht Etappen Rang sechs heraus. In der Teamwertung schaffte es Ceratizit-Wnt, erst seit Anfang des Jahres Teil der World-Tour, auf Rang elf von 19. Eine deutsche Fahrerin stand nicht im siebenköpfigen Aufgebot des Kemptener Profi-Radteams.
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