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Viehscheid 2024 im Allgäu: Was ist ein Kranzrind, Scheidplatz und eine Schelle?

Ein Glossar zum Viehscheid

Pack ma's, Schumpa! Das bedeuten diese 7 Viehscheid-Begriffe

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    Spätsommerzeit ist Viehscheidzeit. Aber was bedeuten die sämtlichen Allgäuer Begriffe rund um den Viehscheid eigentlich?
    Spätsommerzeit ist Viehscheidzeit. Aber was bedeuten die sämtlichen Allgäuer Begriffe rund um den Viehscheid eigentlich? Foto: Ralf Lienert

    Alle Jahren wieder stehen die Allgäuer Viehscheide an. Mit großen Feierlichkeiten und mancherorts sogar mit Festzelt wird die Rückkehr des Viehs gefeiert, das aus dem "Sommerurlaub" in den Allgäuer Alpen wieder ins Tal kommt. Aber was bedeuten eigentlich die ganzen Viehscheid-Begriffe, die man immer wieder hört? Ein Glossar für Urlauber und EInheimische.

    Was ist ein Viehscheid und warum gibt es ein Kranzrind?

    • Viehscheid: Die Rückgabe der Rinder, die den Sommer auf den Bergwiesen verbracht haben. Als Teil des Alpabtriebs ist der Viehscheid ein historisches Brauchtum, das jedes Jahr Besucher ins Allgäu lockt. Übrigens: Die Allgäuer sind sich selbst nicht einig, ob es der oder die Viehscheid heißt. Hier ist ein Fauxpas also schon mal nicht möglich. Bei 7 anderen Dingen sollten Sie allerdings aufpassen.
    • Scheidplatz: Der Ort, an dem der Hirte die Herde "scheidet" - also trennt - und an die Bauern übergibt. Der Platz ist meist etwas außerhalb des Ortskerns gelegen.
    • Alpe/Alm: Eine Bergwiese inklusive Unterkünfte für Mensch und Tier - das ist die Definition einer Alpe. Wortwörtlich umschreibt der Begriff "Alpe" aber nur die Weide an sich. Alpen oder - wie sie in Oberbayern genannt werden - Almen werden ausschließlich in den Sommermonaten bewirtschaftet.
    • Kranzrind: Wer ein festlich geschmücktes Rind mit Blumenkranz am Anfang einer Herde sieht, der weiß: Über den Sommer hinweg gab es bei dieser Herde keine Viehverluste.
    Kranzrinder symbolisieren einen erfolgreichen Sommer. Wenn ein Kranzrind die Herde anführt, dann ist das gesamte Vieh heil aus den Bergen zurückgekehrt.
    Kranzrinder symbolisieren einen erfolgreichen Sommer. Wenn ein Kranzrind die Herde anführt, dann ist das gesamte Vieh heil aus den Bergen zurückgekehrt. Foto: Ralf Lienert
    • Schelle/Glocke: Das Wichtigste voraus: Kuhschellen sind nicht dasselbe wie Glocken. Glocken sind aus Metall - meistens Messing - gegossen, während Schellen aus Blech bestehen. Das Vieh trägt den Sommer über kleinere Weideschellen, am Viehscheid kommt jedoch meist großes Geläut zum Einsatz: Die so genannten Zugschellen.
    • Schump: Jungrinder werden im Allgäu Schumpen oder Schumpa genannt. Meist ist damit das weibliche Jungvieh gemeint, weil vor allem junge Rinder auf die Bergwiesen geschickt werden. Es gibt zwar auch Kühe auf den Alpen. Aber eben nicht so viele. Im traditionellen Allgäu gibt es aber noch mehr Kuh-Begriffe, die ein jeder Allgäuer kennen sollte.
    • Sennalpe/Galtalpe/Mischalpe: Von was für einer Alpe kommen das Vieh denn nun? Bei so vielen Alpen mag man im Allgäu fast den Überblick verlieren. An drei Alptypen kann man sich allerdings orientieren. Auf einer Galtalpe gibt es ausschließlich Schumpen, während sich auf einer Mischalpe neben Rindern auch andere Tier wie zum Beispiel Schafe oder Ziegen tummeln. Die durchaus bekannten Sennalpen sind diejenigen Berghütten, die aus der Milch der vor Ort gehaltenen Kühe selbst Käse herstellen. Unsere Autorin hat den Selbstversuch gemacht und auf einer Sennalpe mitgearbeitet.

    Welche Viehscheide finden 2024 im Allgäu statt?

    Im September und Oktober finden wieder etliche Viehscheide im Allgäu statt. Hier gibt es eine praktische Übersicht über die Viehscheid-Veranstaltungen 2024 in der Region.

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