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Warum werden die Blätter bunt im Herbst? Hätten Sie es gewusst?

Alltagsfrage

Warum werden die Blätter bunt im Herbst? Hätten Sie es gewusst?

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    Bunte Blätter im Herbst: Warum ändern sie die Farbe? Warum fallen sie ab? Diplom-Biologe Dr. Michael Schneider aus Wertach gibt Antworten.
    Bunte Blätter im Herbst: Warum ändern sie die Farbe? Warum fallen sie ab? Diplom-Biologe Dr. Michael Schneider aus Wertach gibt Antworten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

    Bunt und farbenfroh leuchten die Blätter im Allgäuer Herbst, doch in Wahrheit geht es um Leben und Tod. Laubbäume überleben die kalte Jahreszeit nur, wenn sie sich von ihrem Laubwerk trennen. „Das hilft ihnen, mit weniger Wasser auszukommen. Durch den Abwurf der Blätter passen sie sich dem Überwintern auf oftmals festgefrorenem Untergrund an“, sagt Diplom-Biologe Dr. Michael Schneider aus Wertach.

    Der Buchautor („Naturgeschichte Allgäu“) hat auch eine Antwort auf eine Frage parat, die nur wenige aus dem Stegreif beantworten können: Warum färben sich die Blätter im Herbst eigentlich bunt? Die Veränderung kommt dadurch zustande, dass ein in den Blättern enthaltener Stoff „recycelt“ wird. Nämlich Magnesium. Es ist im Boden nicht immer ausreichend vorhanden und zugleich wichtig für Laubbäume.

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    Magnesium ist ein zentraler Bestandteil von Chlorophyll. Dieses braucht die Pflanze, um Wasser und Kohlendioxid mithilfe von Licht in organische Stoffe umzuwandeln. Chlorophyll ist zugleich ein dominanter Farbstoff, der die Blätter bis zum Herbst grün erscheinen lässt. Bevor die Blätter nun abgeworfen werden werden, baut der Baum Chlorophyll samt dem wichtigen Magnesium ab, um es in Rinde und Wurzeln zu speichern. Nun kommen die gelben, roten und orangefarbenen Pigmente der Blätter zum Vorschein.

    Rot leuchtende Blätter sind typisch für den Herbst.
    Rot leuchtende Blätter sind typisch für den Herbst. Foto: Oliver Berg

    Sie wurden bislang vom Chlorophyll verdeckt und tragen komplizierte Namen wie Carotinoide und Xantophylle. Außerdem bildet der Baum nun Anthozyane, die Blätter kurz vor dem Abfallen rot leuchten lassen. Irgendwann ragt das Geäst nur noch kahl in den Himmel. Ein Anblick, der für viele wenig einladend wirkt. Nicht so für Dr. Schneider. „Jetzt kommen Dinge an den Baumringen zum Vorschein, die man sonst nicht so gut sieht: Flechten oder Porlinge zum Beispiel.“

    Garten-Arbeit im Herbst: Das empfiehlt Biologe Dr. Michael Schneder

    Gartenbesitzern empfiehlt der Experte, verblühte Stauden den Winter über stehen zu lassen, auch wenn oftmals der Wunsch nach einer gepflegten Grünfläche im Herbst groß ist. „Viele Insekten überwintern in den Stängeln, beispielsweise von Doldenblütlern.“ Gehölz oder Hecken dürfen erst ab dem 1. Oktober geschnitten werden, damit Vögel nicht beim Brüten gestört werden.

    Der Kuckuck (links ein Kuckuck-Jungvogel) ist immer für eine Überraschung gut. Der Nachwuchs wird von fremden Vögeln aufgezogen. Darüber hinaus ist der Kuckuck ein echter Flugkünstler.
    Der Kuckuck (links ein Kuckuck-Jungvogel) ist immer für eine Überraschung gut. Der Nachwuchs wird von fremden Vögeln aufgezogen. Darüber hinaus ist der Kuckuck ein echter Flugkünstler. Foto: DB Nabu via dpa

    Apropos Vögel. Hätten Sie gedacht, dass ausgerechnet der Kuckuck als Zugvogel zu sportlichen Höchstleistungen fähig ist? Also jenes bequeme Tier, das sein Ei, gern fremden Vogeleltern unterjubelt und ihnen auch die Aufzucht des gefräßigen Nachwuchses überlässt. Tatsache: Die Kuckucksvögel aus dem Allgäu sind schon seit mehreren Wochen unterwegs in Richtung Winterquartier. Sie zieht es nach Afrika, genauer gesagt, südlich des Äquators bis nach Südafrika. Dafür legen sie über 10. 000 Flug-Kilometer zurück.

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