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Deutsche Bahn im Allgäu: Ein Pendler erzählt - "Ersatzverkehr nach Ulm ist eigentlich keine Option"

Pendler ärgern sich über Ersatzverkehr

Neuer Bahn-Ärger: Zwei Stunden nach Ulm ist "keine Option"

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    In Heimertingen hat die Deutsche Bahn damit begonnen, die Gleise auszutauschen.
    In Heimertingen hat die Deutsche Bahn damit begonnen, die Gleise auszutauschen. Foto: Matthias Becker

    Zwischen Oberstdorf und Ulm müssen Bahnreisende aktuell mit massiven Verzögerungen rechnen. Vor allem der Abschnitt zwischen Kempten und Ulm ist davon betroffen. Dort fallen Züge wegen Bauarbeiten aus, der Fahrplan wurde geändert und teilweise Busse eingesetzt, die für die Strecke viel länger brauchen als der Zug – eine Herausforderung für Pendler, wie ein Kemptener berichtet.

    Der 31-Jährige wohnt in Kempten und arbeitet in Ulm. Er ist auf den Zug angewiesen und sagt zum nun eingerichteten Schienenersatzverkehr: „Das ist eigentlich keine Option.“ Das Problem: Die Fahrzeit für den Hin- und Rückweg erhöhe sich um zwei Stunden pro Tag.

    Berufspendler aus Kempten ärgert sich über Schienenersatzverkehr: "Keine Option"

    „Das ist schon enorm“, sagt der 31-Jährige. In Ulm ist er für ein Unternehmen in der Forschung und Entwicklung tätig. Eigentlich fährt er an zwei Tagen pro Woche von Kempten für Meetings und Tests in sein Büro, die restlichen Tagen arbeitet er im Homeoffice. Die Zeit im Zug nutzt der Kemptener zum Arbeiten. Das sei jetzt im Bus schwierig: „Da hat man keinen Platz, um seinen Laptop vernünftig aufzubauen.“

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    Ein Pendler aus Kempten ärgert sich über die durch den Schienenersatzverkehr entstehenden Verspätungen bei der Deutschen Bahn.
    Ein Pendler aus Kempten ärgert sich über die durch den Schienenersatzverkehr entstehenden Verspätungen bei der Deutschen Bahn. Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild)

    Sucht man online nach Verbindungen, wird das Problem deutlich. Eigentlich dauert die Zugfahrt je nach Verbindung etwas länger als eine Stunde. Durch die Baustelle spuckt die Suchmaske nun folgende Ergebnisse aus: Da ist zum Beispiel die Verbindung ab 5.29 Uhr. Von Kempten nach Ulm ist man 2 Stunden und 11 Minuten unterwegs. Später gibt es auch etwas kürzere, etwa um 6.40 Uhr. Für die Strecke benötigt man dann 1 Stunde und 58 Minuten. Ähnlich sieht es bei den Verbindungen am Abend aus.

    Deutsche Bahn erklärt Ersatzverkehr zwischen Kempten und Ulm

    Die Bahn selbst weiß, dass Fahrgäste oft genervt reagieren, wenn Ersatzverkehr ins Spiel kommt. „Der Bus braucht meist einfach länger als der Zug“, teilt die Bahn mit. Schienen führten auf direktem Weg von Bahnhof zu Bahnhof, Straßen nicht. Damit so viele Reisende wie möglich einen Sitzplatz im Bus bekommen, werden im Vorfeld Fahrgäste, die normalerweise mit dem Zug auf der betroffenen Strecke fahren, gezählt. „Anhand dieser Zahl entscheiden wir, wie viele Gelenkbusse wir einsetzen.“ Frühzeitig beschäftige sich das Unternehmen mit den Planungen, meist sechs bis acht Wochen vorher.

    Bahn zukünftig pünktlicher?

    Läuft alles nach Plan, dann ist die Baustelle und damit der Ersatzverkehr mit Bussen ab Dienstag, 12. September, Geschichte. Dann sollen die Arbeiten fertig sein.

    Zwischen Memmingen und Heimertingen erneuert die Bahn die Gleise und Schwellen. Die gute Nachricht für Berufspendler und Zugreisende: „Durch diese Erneuerung verringert sich die Zahl der kurzfristig notwendigen Instandhaltungsarbeiten" und das verbessere die Pünktlichkeit, teilt eine Sprecherin der Bahn mit.

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