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Bloß kein Plastik: Verschärfte Kontrollen von Biotonnen im Südwesten

Bloß kein Plastik

Verschärfte Kontrollen von Biotonnen im Südwesten

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    Kameras sichten in Reutlingen den Biomüll. (Archivbild)
    Kameras sichten in Reutlingen den Biomüll. (Archivbild) Foto: Marijan Murat/dpa

    Bewohnerinnen und Bewohner im Alb-Donau-Kreis, Landkreis Böblingen und Ulm sowie in weiteren 37 Kommunen Deutschlands müssen in den kommenden vier Wochen mit verschärften Kontrollen von Biotonnen rechnen. Wenn eine Biotonne viel Plastik und andere Störstoffe enthält, werde sie nicht geleert, teilte der Verein wirfuerbio mit.

    Vereinsmitglieder sind kommunale Entsorgungsbetriebe. Die wiederum beteiligen sich nun an der vierwöchigen Kampagne: Ihre Müllwerker sollen genau hinschauen und gegebenenfalls eine Rote Karte verteilen. Die wird als Anhänger angebracht oder als Aufkleber auf die Tonne geklebt. Kümmern sich die Bewohner des betroffenen Hauses nicht um die Entfernung der Störstoffe, so wird der Inhalt der Tonne später als Restmüll entsorgt. Das könne 40 Euro kosten, heißt es von dem Verein.

    Biomüll-Sichtung mit Kamera in Reutlingen

    Mancherorts finden solche Biomüll-Kontrollen ohnehin schon statt wie etwa in Reutlingen mit modernster Technik: Die Detektionssysteme an den Reutlinger Abfallsammelfahrzeugen sind mit KI-basierten Kameras ausgestattet und können Fremdstoffe teilweise bereits vor, spätestens jedoch während des Schütt-Vorganges erkennen. Zu den Fremdstoffen zählen Plastik und Holz. Richtig befüllte Tonnen erhalten einen grünen Aufhänger, der das korrekte Sammeln bestätigt. Falsch befüllte Behälter erhalten einen gelben Aufhänger.

    Windeln und Katzenstreu sind tabu

    Biomüll wird für Biogas-Anlagen genutzt, um Energie zu erzeugen. Außerdem wird er zu Kompost verarbeitet, der als Dünger in der Landwirtschaft oder im Garten genutzt wird. Problematisch ist es, wenn in den organischen Abfällen Plastik ist und das Mikroplastik in die Landschaft kommt. Seit Mai gelten recht strenge staatliche Regeln, denen zufolge Biomüll nicht mehr als ein Prozent des Gewichts Plastik und insgesamt nicht mehr als drei Prozent Fremdstoffe enthalten darf. Hierbei sind auch Windeln, Katzenstreu, lackiertes Holz und Leder tabu.

    Warum die Kontrollen jetzt früher stattfinden

    Die Einhaltung dieser staatlichen Vorschrift wird allerdings erst kontrolliert, wenn die Müllwagen den Abfall an einer Entsorgungsanlage abladen. Wenn zu viel Plastik, Glas oder Konservendosen drin sind, muss die Müllabfuhr den Biomüll wieder mitnehmen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen aufmerksamer werden und nur das in die braune Tonne schmeißen, was da reingehört, etwa Grünschnitt und pflanzliche Küchenabfälle.

    Plastik in der Biotonne. Jetzt wird verschärft kontrolliert.
    Plastik in der Biotonne. Jetzt wird verschärft kontrolliert. Foto: Bernd Weißbrod/dpa
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