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Delegationstrip: Kretschmann in Frankreich: «Das muss flutschen»

Delegationstrip

Kretschmann in Frankreich: «Das muss flutschen»

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    Kretschmann war als Regierungschef auf der ganzen Welt unterwegs.
    Kretschmann war als Regierungschef auf der ganzen Welt unterwegs. Foto: Marijan Murat/dpa

    Deutschland und Frankreich müssen die Zusammenarbeit an der Grenze aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann weiter ausbauen. «Nur gemeinsam werden wir im globalen Wettbewerb bestehen können», sagte der Grünen-Politiker bei seiner wohl letzten Dienstreise in Straßburg der französischen Region Grand Est. «Das Schicksal Europas heißt Kooperation.» Er besuchte am Nachmittag etwa ein europäisches Zentrum für Quantenforschung an der Universität Straßburg. «An der Grenze muss man den europäischen Mehrwert richtig spüren.»

    Kretschmann war laut Staatsministerium in seiner knapp 15-jährigen Amtszeit bereits zehn Mal auf Dienstreise in der Schweiz und neun Mal in Frankreich. Der Grünen-Politiker verbringt nun noch einmal drei Tage in der Gegend rund um Straßburg und im Schweizer Kanton Zürich. Kretschmann will mit der Reise vor allem die Bedeutung der Nachbarn hervorheben - und auf mehr Zusammenarbeit drängen in Zeiten geopolitischer Umwälzungen.

    Zehntausende Grenzgänger

    Frankreich und die Schweiz gehören seit Jahren zu den engsten und wichtigsten Partnern Baden-Württembergs. Die Schweiz ist bei Importen wie Exporten der zweitwichtigste Handelspartner des Landes, Frankreich nahm 2024 Waren im Wert von fast 18 Milliarden Euro ab. Frankreich ist zudem das Land mit der längsten Grenze zu Baden-Württemberg - rund 180 Kilometer ist sie lang.

    Allein in die Schweiz pendelten täglich rund 60.000 Menschen aus Baden-Württemberg, viele Elsässer kämen zudem zum Arbeiten in den Südwesten, sagte Kretschmann der Deutschen Presse-Agentur. «Das muss man ja alles organisieren, das muss flutschen, das muss funktionieren», sagte Kretschmann. Sogar eine Straßenbahn von Straßburg nach Kehl sei nur mit großem Aufwand möglich gewesen. «Man glaubt gar nicht, wie schwierig das ist, bis man so etwas Konkretes hinbekommt.»

    Verteidigung im Fokus

    Auf dem Programm der Reise stehen Besuche bei Regionalpolitikern, Unternehmen und Forschungszentren. Es geht um die Zusammenarbeit etwa in der Verteidigungsindustrie, der Luft- und Raumfahrt und bei Künstlicher Intelligenz und Quantenforschung. In Berlin würden die großen Linien bestimmt, auf Länderebene müsse das mit Leben gefüllt und auf die Beine gestellt werden, etwa die Zusammenarbeit von Universitäten, sagte Kretschmann.

    Neben Wirtschaft und Wissenschaft soll es bei den Gesprächen auch um Kultur gehen – etwa bei einem Besuch der Gedenkstätte Hartmannswillerkopf im Elsass, die an die Opfer des Ersten Weltkriegs erinnert. Das sei der Beginn der französisch-deutschen Freundschaft gewesen, sagte der Regierungschef. Die Freundschaft und das Gedenken seien wichtig - gerade in Zeiten, in denen es «ja eher wieder gegeneinander geht» statt zusammenzuarbeiten. Deshalb sei es auch so wichtig, «gemeinsam den Blick in die Vergangenheit und gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen und dahin aufzubrechen».

    Wirklich letzte Reise?

    Ob es wirklich Kretschmanns allerletzte Reise als Regierungschef ist, bleibt offen. Zwar tritt er bei der Landtagswahl im März 2026 nicht mehr an. Möglich sei aber, dass er kurz nach der Wahl noch einmal ins Ausland fahre, hieß es aus dem Staatsministerium – dann wohl mehr zum Abschied als zu Sachthemen.

    Kretschmann hat schon 30 Deletationsreisen hinter sich.
    Kretschmann hat schon 30 Deletationsreisen hinter sich. Foto: Marijan Murat/dpa
    Besucht die Welt der Quanten: Winfried Kretschmann.
    Besucht die Welt der Quanten: Winfried Kretschmann. Foto: Marijan Murat/dpa
    Zum Ende seiner Amtszeit pocht Kretschmann auf noch mehr grenzüberschreitende Kooperation.
    Zum Ende seiner Amtszeit pocht Kretschmann auf noch mehr grenzüberschreitende Kooperation. Foto: Marijan Murat/dpa
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