Nach dem Fund einer toten Frau in einem Koffer am Stadtrand von Filderstadt (Kreis Esslingen) führt eine erste Spur nach Stuttgart. Denn bei der Leiche soll es sich nach Angaben der Polizei um eine 40 Jahre alte Frau handeln, die aus der Stadt stammt. Sie ist womöglich seit mehr als eineinhalb Monaten tot. Zumindest wurde sie zuletzt am 21. Juli dieses Jahres in Stuttgart gesehen, wie die Polizei in Reutlingen mitteilte. Danach verliere sich ihre Spur.
Die Frau galt als vermisst, es liegt aber keine öffentliche Vermisstenfahndung vor. Nicht bekannt ist, wann die Anzeige aufgegeben wurde und von wem. Auch zur Nationalität der Toten oder zu weiteren Details aus ihrer Biografie äußerte sich der Polizeisprecher nicht.
Kofferleiche lag unter einer Brücke
Mitarbeiter eines Bauhofs hatten die Leiche Mitte vergangener Woche in einem Wohngebiet unweit eines Spielplatzes unter einer Brücke gefunden. Sie muss laut den Ermittlern schon länger in dem Koffer verstaut gewesen sein, denn sie ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft stark verwest und zum Teil bereits skelettiert.
Das macht nach Angaben des Polizeisprechers auch die Suche nach der Todesursache so schwer. «Noch wissen wir nicht sicher, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt», sagte er. «Der Leichnam war in einem so schlechten Zustand, da lassen sich Erkenntnisse nur schwer ausmachen.» Unter anderem arbeite ein Speziallabor daran, weitere Erkenntnisse zu finden.
Todesursache weiter ein Rätsel
Auch sonst steht die Polizei vor einem Berg offener Fragen: Die 44-köpfige Sonderkommission (Soko) «Trolley» beleuchtet nun das Umfeld der toten Frau. Ziel ist es unter anderem, herauszufinden, ob sie auch einen Bezug hatte zum Filderstädter Stadtteil Bonlanden, in dem der grausige Fund gemacht wurde.
In besonders schwierigen Fällen – etwa wenn kein Täter bekannt ist, es keine klare Theorie oder Tatwaffe gibt – wird oft und schnell eine Sonderkommission (Soko) eingesetzt. Denn solche Ermittlungen können viel Zeit und Personal kosten. Die Soko sammelt Spuren, wertet sie aus und befragt Zeugen oder Verdächtige. Sie besteht aus Fachleuten verschiedener Polizeibereiche sowie externen Experten wie Gerichtsmedizinern und Staatsanwälten. Gemeinsam untersuchen sie den Tatort, sichern Beweise und ermitteln zu möglichen Tätern.
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