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Infektionskrankheit: Wie kann ich mich am besten gegen Ehec-Bakterien schützen?

Infektionskrankheit

Wie kann ich mich am besten gegen Ehec-Bakterien schützen?

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    Die Zahl der Ehec-Infektionen ist in Baden-Württemberg gestiegen.(Archiv)
    Die Zahl der Ehec-Infektionen ist in Baden-Württemberg gestiegen.(Archiv) Foto: Christian Charisius/dpa

    In Baden-Württemberg sind bislang deutlich mehr Ehec-Infektionen registriert worden als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Dem Landesgesundheitsamt wurden nach einer Statistik der Landesbehörde bis etwa Ende August 255 Ehec-Erkrankungen gemeldet (bis 34. Kalenderwoche). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 182.

    Im gesamten vergangenen Jahr registrierte das Landesgesundheitsamt nach eigenen Angaben insgesamt 360 Fälle der meldepflichtigen Infektionskrankheit.

    Zuletzt hatte eine Häufung von Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen gesorgt. Die Zahl der Betroffenen hat sich dort seit Mitte August auf insgesamt 22 erhöht, größtenteils Kinder, zwei kommen nach Angaben des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums aus dem Südwesten.

    Ehec - was ist das überhaupt und wie schützt man sich am besten davor?

    Was ist Ehec?

    Ehec steht für - Achtung Zungenbrecher - enterohämorrhagische Escherichia coli. Das sind bestimmte Stämme des Darmbakteriums E. coli, die krank machen können. Sie kommen vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vor. Weniger als 100 EHEC-Keime reichen aus, um einen Menschen zu infizieren.

    Die Bakterien bilden sogenannte Shigatoxine – starke Zellgifte. Sie können schweren Durchfall auslösen und das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Dabei handelt es sich um eine Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Besonders gefährdet sind Kinder, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig entwickelt sind.

    Wie steckt man sich an?

    Das Bakterium findet sich vor allem im Kot von Wiederkäuern wie Ziegen, Rindern, Schafen oder Rehen. Direkter Kontakt mit den Tieren ist ein Übertragungsweg. Aber auch der Verzehr von Obst und Gemüse kann zu Infektionen führen, weil Anbauflächen mit Gülle gedüngt werden. Möglich ist auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Bakterien werden mit dem Stuhl ausgeschieden und haften bei schlechter Hygiene zum Beispiel an Händen. Da EHEC relativ unempfindlich sind, können sie in der Umwelt wochenlang überleben.

    Was ist die goldene Regel zum Schutz vor den EHEC-Erregern?

    Die wichtigste Regel: Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen – vor dem Kochen, nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder nach dem Streicheln von Tieren. Am besten 20 bis 30 Sekunden lang - und nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch die Handrücken, erläutert die BZgA in Köln auf einem Merkblatt.

    Vorsicht beim Kochen

    Beim Kochen das Fleisch immer gut durchgaren – besonders Hackfleisch (Kerntemperatur mindestens 70 Grad Celsius) und Geflügel. Rohmilch wird nur empfohlen, wenn sie pasteurisiert ist. Und rohes Gemüse und Salat muss gründlich gewaschen werden, das gilt auch für auch Kräuter und Sprossen. Empfohlen wird auch, Schneidebretter und Messer gründlich zu reinigen, wenn sie Kontakt hatten mit rohem Fleisch.

    Und Vorsicht bei Tieren

    Viele Tiere lassen sich gerne streicheln. Wer danach die Hände wäscht, schützt sich vor einer Ansteckung – vor allem im Streichelzoo oder nach Kontakt mit Rindern, Schafen oder Ziegen. Kinder sollten das unbedingt lernen, da sie besonders empfindlich sind.

    Wie schnell merkt man, dass man infiziert ist?

    Zwischen dem Verzehr verunreinigter Lebensmittel und den ersten Beschwerden liegen meist drei bis vier Tage, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

    Wie erkenne ich, ob ich infiziert bin?

    Eine EHEC-Infektion zieht wässrigen, teils auch blutigen Durchfall nach sich. Den Betroffenen ist häufig übel, sie haben Bauchschmerzen und übergeben sich. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit krampfhaften Bauschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Eine Infektion kann aber auch ohne Beschwerden verlaufen und unerkannt bleiben.

    Was ist die schlimmste Folge?

    Der schwerste Verlauf einer EHEC-Infektion ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Die EHEC-Gifte können dabei zu Blutarmut, Gefäß- und schweren Nierenschäden und sogar zum Tod führen.

    Was muss ich tun, wenn ich Beschwerden habe?

    Wer Durchfall hat, verliert viel Salz und Flüssigkeit. Um den Verlust auszugleichen, sollen Erkrankte viel trinken. Wer starke Beschwerden hat, sollte sofort zum Arzt gehen. Das gilt vor allem für Säuglinge und ältere Menschen. Antibiotika helfen bei dieser EHEC-Infektion meist nicht, sie können die Krankheit sogar verschlimmern.

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