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Migrationspolitik: Asylzahlen in Baden-Württemberg mehr als halbiert

Migrationspolitik

Asylzahlen in Baden-Württemberg mehr als halbiert

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    Für den derzeitigen Rückgang der Asylbewerberzahlen gibt es eine Reihe von Gründen.(Archivbild)
    Für den derzeitigen Rückgang der Asylbewerberzahlen gibt es eine Reihe von Gründen.(Archivbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

    Die Zahl der Menschen, die auf ihrer Flucht aus anderen Ländern Asyl suchen und nach Baden-Württemberg kommen, geht weiter deutlich zurück. Das geht aus Zahlen des Justizministeriums hervor. Demnach stellten im August dieses Jahres 775 Menschen einen Asylantrag oder einen Folgeantrag und blieben in Baden-Württemberg. Das sind 62 Prozent weniger als im Jahr zuvor (2.055 Registrierungen) und sogar mehr als 80 Prozent weniger im Vergleich zum August 2023 (3.941 Registrierungen).

    Zum Vergleich: Im vergangenen Monat mussten 293 Menschen das Land als abgeschobene Asylbewerber wieder verlassen, 109 von ihnen waren Straftäter. Die Zahl der Abschiebungen aus Baden-Württemberg hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugelegt. Das Niveau der späten 2010er Jahre ist aber noch nicht erreicht.

    Auch deutlich weniger Menschen aus der Ukraine

    Auch die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine nimmt weiter ab. Kamen im Jahr des russischen Angriffs auf das osteuropäische Land noch 8.434 Menschen im Monat August nach Deutschland, so waren es im Jahr darauf noch 2.967, im vergangenen Jahr weitere 1.672 und im August dieses Jahres 1.527. Diese Zahl war zuletzt allerdings so hoch wie seit April nicht mehr.

    Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) führte den Rückgang zuletzt wiederholt auf die strengere Migrationspolitik unter der schwarz-roten Regierung zurück. Mehrere EU-Länder, insbesondere Deutschland, hatten in den vergangenen Monaten ihre Migrationspolitik verschärft.

    Schärfere Politik gegen Flüchtlinge

    Die EU hatte im vergangenen Jahr eine Reform der europäischen Asylregeln beschlossen. Der Asylpakt sieht unter anderem Verfahren an den EU-Außengrenzen vor. Migranten mit geringen Aufnahmechancen sollen damit von Grenzlagern aus direkt abgeschoben werden.

    Neben den schrittweise eingeführten stationären Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen dürften auch Maßnahmen von Balkan-Staaten dazu beigetragen haben, dass die irreguläre Migration zurückgeht. Ein weiterer Faktor ist die veränderte Lage in Syrien, wo im Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war. Syrien, im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg noch Hauptherkunftsland von Asylbewerbern, lag im ersten Halbjahr 2025 hinter Afghanistan und der Türkei.

    Gentges: Illegale Einreise «keine Einwanderungsoption»

    Deutschland hatte schon 2023 mit Kontrollen begonnen, um Migranten ohne die nötigen Papiere die Einreise zu verwehren. Mit Start der neuen Bundesregierung Anfang Mai wurden die Kontrollen dann ausgeweitet und die Regeln verschärft: Abgewiesen werden können nun - anders als zuvor - auch Menschen, die ein Asylbegehren äußern.

    Auch die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges (CDU) sagte mit Blick auf die Kontrollen und Zurückweisungen, die illegale Einreise nach Deutschland sei «keine Einwanderungsoption».

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