Eine Woche vor dem Schulstart nach den Sommerferien und vor dem Auftakt für das wieder eingeführte neunjährige Gymnasium erhöht Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) den Druck. «Mein Anspruch an das neue Gymnasium ist, dass ein höherer Anteil der Schüler bis zum Abitur gebracht wird», sagte sie der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten».
Rund 83. 000 Fünft- und Sechstklässler legen am kommenden Montag im neu gestalteten längeren Gymnasiumszug los, also dem Abitur nach neun Schuljahren als Standardform.
Schopper: Zeit zum Fördern ist jetzt da
Für die Grünen-Ministerin bedeutet das auch, dass schwächere Schüler nicht mehr wie bisher in der Mittelstufe an Real- oder Gemeinschaftsschulen abgegeben werden sollen. «Die Zeit zum Fördern, damit Schüler mit Schwächen ihre Defizite überwinden, gibt es jetzt im Gymnasium», sagte sie.
«Die alte Tendenz, in der Mittelstufe großzügig "abzuschulen", muss jetzt umgedreht werden.» Jede Schulart müsse heute mit einer heterogenen Schülerschaft umgehen können.
Wichtigste Neuerung im neuen G9 ist für Schopper die Medienbildung in der fünften und sechsten Klasse, die in den höheren Klassen im Fach Informatik weitergeführt wird. «Da geht es nicht nur um naturwissenschaftliche Ansätze oder die Frage, wie ich einen Algorithmus programmiere, sondern um die gesellschaftlichen Auswirkungen der neuen Medien, was Fake News für die Demokratie bedeuten, und dass man viele Tiktok- oder Insta-„Informationen“ nicht für bare Münze nehmen kann», sagte Schopper. Das sei für die jungen Leute die wichtigste neue Kompetenz. «Sie müssen mit Handys, Computern, Tablets gut umgehen lernen.»
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