Küche statt Supermarkt: Vergessen Sie die Spaghetti Bolognese-Gewürzmischung!
Der Supermarkt ist ein verrücktes Sammelsurium für Dinge, die der Mensch nicht braucht. Ein Gang ins Regal der Gewürzmischungen. Also warum etwa sollte man sich die Spaghetti-Bolognese-Würzmischung kaufen? Hat man die Gewürze dafür nicht sowieso alle zu Hause, aber selten die Hauptzutat? Gewürzmischungen für chinesische Szechuanküche, tansanisches Hühnchen oder indische Currys kann man natürlich verstehen. Garam Masala kann einem schon mal ausgehen. Aber Oregano, Knoblauch, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer? Dafür 1,79 Euro ausgeben und dann doch nicht ganz so genau wissen, was drin ist?

Die Liste ließe sich natürlich endlos lang fortsetzen. Das schicke Bruschetta-Gewürz (rund sechs Euro), das man schließlich über alles streut, was entfernt mit Tomate zu tun hat. Oder die Dip-Mischung für den gesunden Gemüsesnack, die mit dem exotischen Popcorn-Gewürz im Küchenschrank jahrelang auf ihren Einsatz wartet? Echt überflüssig auch der fertige Pfannkuchenteig im Plastikshaker für 1,99 Euro oder – etwas angesagter – der Protein Pancake Mix für rund vier Euro. Das kann man sich doch getrost sparen, wahrscheinlich dauert der Weg zum Supermarkt länger, als schnell Ei, Mehl, Milch und Zucker zusammenzurühren.
Man muss gar nicht 10.000 Schritte pro Tag machen
Wie viele Schritte sind genug? Schon die Toten Hosen haben gewarnt: „Ein Schritt zu viel nach vorne, und das war's.“ Wobei viele im Sofalandschaftlümmelleben offenbar eher den einen oder anderen Schritt zu wenig machen. Als Faustregel fürs gesunde Leben gilt die 10.000-Marke. Ersonnen in Japan vor über 60 Jahren als Werbekampagne für den ersten transportablen Schrittzähler („Manpo-kei“), der nun mal exakt bis 10.000 zählen konnte. Seitdem behaupten Menschen immer wieder, es würden ihnen noch Schritte fehlen und stürzen unvermittelt los.
Für all die also die gute Nachricht: Sie können sich das sparen. 7000 reichen nämlich auch, also etwa eine Stunde Gehen am Tag. So lautet das in diesem Sommer veröffentlichte Fazit eines internationalen Forscherteams, welches 57 Studien ausgewertet hat. Bereits 7000 Schritte senken demnach das Risiko für einen vorzeitigen Tod fast um die Hälfte im Vergleich zu Menschen, die nur 2000 Schritte am Tag gehen. Auch das Risiko für Demenz, Depressionen und Diabetes wird dadurch deutlich verringert. Bei mehr als 7000 Schritten „bleibt der Nutzen tendenziell gleich“, so der Forscher Paddy Dempsey von der britischen Universität Cambridge. Es ist dann eine Art Plateau erreicht, ab dem es nicht mehr richtig bergauf geht.
Das ist natürlich keine Aufforderung, beim Erreichen dieser Marke nun stehenzubleiben, sich sofort auf den nächsten Stuhl oder das Sofa zu werfen und keinen Schritt mehr zu gehen. Dempsey rät den Anhängern der 10.000-Schritt-Doktrin, einfach mal dabei zu bleiben. Und auch wer noch mehr gehen möchte, der soll bitte so viel herumlaufen, wie er mag. Aber für alle anderen ist es eine kleine Entlastung in der Optimierungs-Tretmühle. Ab 7000 darf man auch mal die Füße hochlegen. Der entscheidende Schritt ins bessere Leben ist ohnehin immer der erste …

Gesunder Verzicht: Karl Lauterbach macht es vor und spart beim Salz
Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verzichtet seit Jahrzehnten auf Salz. Warum? Weil es ungesund ist. Geht es nach Lauterbach, kann man sich getrost alles Gesalze sparen. Über drei Jahrzehnte hinweg wie in seinem Fall kommt da etwas zusammen: Geht man einmal von ungefähr zehn Gramm Salz pro Tag aus, so viel in etwa nehmen deutsche Männer im Durchschnitt täglich laut einer Studie des Robert Koch-Instituts zu sich, Frauen 1,6 Gramm weniger, hat sich Lauterbach in den vergangenen 30 Jahren etwa 106.800 Gramm Salz gespart, das sind also mehr als 100 Kilo. Wobei das mit dem Sparen manchmal schwierig ist: Das Salz versteckt sich ja oft in Lebensmitteln. Wer eine Tiefkühlpizza Salami sich heißhungrig in den Ofen schiebt, hat nach dem Essen bereits zwei Drittel der maximal empfohlenen Salzmenge von sechs Gramm am Tag intus. Beim Salzsparen handelt es sich also um einen Fall von Gesundsparen.

Nun aber zum finanziellen Aspekt: Ein Kilo schlichtes Bad Reichenhaller Alpensalz kostet im Supermarkt ungefähr 1,50 Euro. Übers Jahr gesehen keine riesige Ausgabe, aber Salz ist ja nicht gleich Salz. Es gibt nicht nur Alpensalz, sondern auch Meersalz, Salz mit Jod und ohne, Fleur de Sel, Himalaya-Salz, Bambussalz, Rauchsalz, Persisches Blausalz, Inkasalz, Schwarzes, Grünes oder Rotes Hawaii-Salz, Wüstensalz aus der Kalahari, Schrebergartensalz, Matchasalz … Die Preise sind – das Wort bietet sich hier an – teils doch sehr gesalzen. Als eines der teuersten Salze der Welt gilt beispielsweise das koreanische Amethyst Bambussalz, das Kilo auch mal für 400 Euro, bis zu neunmal ist es dafür auch in einem Bambusgefäß in den Ofen geschoben worden und besitzt eine subtil schwefelige Note. Lächerlich wenig erscheinen da fast die ungefähr 18 Euro, die man im Supermarkt für ein Kilo Fleur de Sel, in Frankreich an der Küste dem Atlantik abgeschöpft, ausgeben muss. Himalaya-Salz kostet laut Verbraucherzentrale zwischen fünf und zehn Euro. Dafür besitzt es angeblich auch ein besonderes Schwingungsmuster und soll gegen Zivilisationskrankheiten aller Art helfen, zum Beispiel Bluthochdruck oder Gicht. Ist aber alles nicht bewiesen, sagt die Verbraucherzentrale. Der ehemalige Gesundheitsminister spart sich das seit Jahren gerne.
Geschwindigkeit auf der Autobahn kommt teuer
Dieser Tipp ist streckenweise sinnlos, um das Problem gleich anzusprechen: Mehr als 500.000 Staus werden jährlich auf deutschen Autobahnen registriert, auf etwa 2400 Kilometer wird gebaut. Da rast natürlich keiner. Im Zweifelsfall muss man ständig anfahren und bremsen, so spart man dann natürlich auch keinen Sprit. Grundsätzlich aber ist es mal den reinen Zahlen nach so: Auf etwa 70 Prozent der deutschen Autobahnen kann man richtig Gas geben. Dann will der Motor aber auch ordentlich Stoff. Wer mit seinem Auto 120 Kilometer pro Stunde fährt, also noch mittlere Geschwindigkeit, verbraucht laut Bundesumweltamt schon 15 Prozent mehr als mit 100 Kilometern pro Stunde. Noch mal zehn km/h mehr auf dem Tacho sind es schon 25 Prozent. Ab Tempo 130 geht die Kurve steil nach oben. Die Organisation Greenpeace hat das einmal für verschiedene Modelle ausgerechnet: Ein VW Golf etwa, der bei 100 Kilometern pro Stunde 6,5 Liter verbrennt, schluckt demnach bei Tempo 220 mehr als 20 Liter. Wobei das noch immer nichts im Vergleich zu einem Porsche Cayenne Turbo (Normverbrauch: 11,5 Liter auf 100 Kilometer), der mit Vollgas und 270 Kilometer pro Stunde über die Autobahn donnert: Da sind es dann 66,7 Liter pro 100 Kilometer, da ist dann vermutlich doch Zeitsparen das Ziel. Zum Schluss noch einmal aufs große Ganze geschaut: Wie viel würde ganz Deutschland bei einem Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen sparen? Neben acht Millionen Tonnen CO₂ laut Berechnungen des Bundesumweltamtes etwa 3,2 Milliarden Liter Benzin und Diesel. Damit könnte man etwa 1280 Schwimmbecken füllen oder 17,7 Millionen Badewannen. Weitere Vergleiche sparen wir uns hier.

Stilles Wasser aus der Flasche? Das kann man sich sparen!
Manche Lebensmittel vermitteln ein Lebensgefühl und werden eigentlich nur deshalb gekauft. Nahrungsergänzungsmittel zum Beispiel. Werden als heilbringend angepriesen, haben aber keinerlei Mehrwert für Menschen, die gesund sind und sich ausgewogen ernähren. Oder Kokosöl, wird als exotischer Alleskönner vermarktet, jagt aber eigentlich nur den Cholesterinspiegel in die Höhe. Genauso vielversprechend wie überflüssig ist stilles Wasser aus der Flasche.

Manche Feinschmecker mögen schlucken. Exquisiter Geschmack, feine Qualität und dieses Mundgefühl, einzigartig. Nicht zu vergleichen mit der Plörre aus dem Hahn. Sie schwören auf Mondwasser, Regenwasser von exotischen Inseln oder Wasser in Diamantflaschen. Eine Pulle frisch geschmolzenes Gletscherwasser aus der Arktis gibt es übrigens schon für 100 Euro, enthält aber auch nicht mehr als ein wässriges Luxusversprechen.
Absolut rein, besonders gesund, mit noch mehr Mineralien, Hersteller lassen sich einiges einfallen, um herkömmliches Wasser zu verkaufen. Im Handel kostet ein Liter zwischen 20 Cent in der PET-Flasche beim Discounter und 1,60 Euro beim Getränkemarkt. Leitungswasser ist da deutlich günstiger, zwischen 0,3 und 0,5 Cent zahlen Verbraucher in Deutschland umgerechnet pro Liter. Das Wasser aus dem Hahn ist genauso gesund und wird teils sogar strenger auf Schadstoffe kontrolliert als Tafelwasser. Man kann also getrost darauf verzichten, das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen und Plastik. Und das größte Ersparnis: Man muss keine Kisten schleppen, sondern einfach nur den Hahn aufdrehen.
Netflix, Prime Video, Sky, Disney: Ausmisten im Streaming-Dschungel
Mit dem Einzug des Herbsts beginnt offiziell wieder das Couchpotato-Dasein. Decke, Tee, Film, der perfekte Dreiklang für graue Regentage. Doch die Gemütlichkeit verdampft meist, bevor überhaupt das Filmintro anläuft, Streaming-Dschungel sei Dank: Netflix, Prime Video, Disney+, Paramount+, WOW; die eine Serie läuft hier, der andere Film dort und für die Bundesliga braucht’s sowieso ein eigenes Abo. Warum tun wir uns das an? Nun, jeder Anbieter verspricht ein Paradies für Cineasten. Und der Mythos, Streaming sei günstiger als Kino, hält sich wacker. Dabei verschlingen allein schon drei kleine Basisabos à 8,99 €, 5,99 € und 4,99 € gut über 200 Euro im Jahr. Mit Werbung versteht sich. Wer es ohne Spots und in 4K will, legt noch ein paar Euro obendrauf. Und auch die große Auswahl ist kein Segen: Zwischen über 5000 Angeboten auf Netflix allein verliert man sich im endlosen Scrollen, Vergleichen und Diskutieren („das habe ich schon gesehen“, „der hat schlechte Bewertungen“), bis der Tee kalt, die Chips leer und die Stimmung dahin ist.

Zum Glück gibt’s hier Sparpotenzial. Variante eins: das Freundschaftsmodell. Man legt zusammen und teilt die Abos auf, einer kümmert sich um Netflix, der nächste knöpft sich Disney+ vor, jemand anderes DAZN. Und man trifft sich einfach dort, wo gerade der Film bei dem passenden Abo läuft. Spart Geld und bringt gleich noch Gesellschaft ins Wohnzimmer. Und wenn man keine Freunde hat? Variante zwei: das Rotationsprinzip. Statt alles gleichzeitig zu haben, konzentriert man sich pro Monat auf einen Dienst, Netflix im Oktober, Prime im November, Disney+ im Dezember. Ein bisschen Streaming-Monogamie spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Nerven. Und für Nostalgiker gibt es noch Variante drei: die gute alte DVD. Einmal gekauft, immer verfügbar, kein Abo nötig. Und mal ehrlich: Beim Filmmarathon landet man am Ende sowieso wieder bei denselben Filmen.... Harry Potter oder Der Herr der Ringe, der Herbst kennt seine Klassiker.
Wer braucht eigentlich Loungewear?
Die Vorstellung ist natürlich verführerisch. Man ist in seine cremefarbene Loungewear geschlüpft. Lehnt sich erleichtert auf dem cremefarbenen Sofa zurück, nippt am cremefarbenen Cappuccino. Alles fein, der Kaschmir, der smarte Gummizug an der Hose, nichts kneift und zwickt, man hat Zeit, alles im Flow … Blöd nur, das rituelle Nichtstun ist eine Utopie. In der Realität versucht man am Wochenende das auszubügeln, was während der Woche liegen geblieben ist. Man zieht die älteste Jeans an, düst zum Supermarkt, schneidet Büsche, kocht flott einen Eintopf und surft mit dem Staubsauger durch die Bude. Wann bitteschön hat man Zeit für Lounge Wear? Zieht sich jemand ernsthaft um, wenn's Zeit für die Kaffeepause ist? Oder stapelt heute jemand anders das Holz? Lounge Wear kann man sich locker sparen. Fast 500 Euro kostet die Kaschmir-Variante, rund 50 Euro die Alternative vom Discounter. Im Zweifelsfall gilt: Lang lebe, die gute, alte Yogahose!
Kein Geld für überschätzte Sehenswürdigkeiten
Immer wieder kehren Menschen aus dem Urlaub zurück und sind enttäuscht. Vom Hotel, vom Strand, vom Wetter, vom Partner. Oder von Sehenswürdigkeiten, die man sich zu Hause doch viel schöner, größer, großartiger vorgestellt hat. Das Manneken Pis in Brüssel ist ein trauriges Beispiel. Ständig umringt von Touristen, die ungläubig auf die nahezu winzige Brunnenstatue schauen und dann auch noch erfahren: Ist nur eine Kopie, das Original des urinierenden Kerlchens steht im Museum. Ähnlich ergeht es der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen, überraschend klein tatsächlich, dem Walk of Fame in Los Angeles, überraschend trist und auch noch vermüllt, oder dem Riesenrad Golden Eye in London, überraschend voll die Kapseln und sehen tut man dann auch nichts. In Deutschland stehen die Touristen wiederum ratlos am Checkpoint Charlie: Mehr ist von der Geschichte nicht stehen geblieben als die Kopie eines Wachhäuschens, umgeben von Kitsch und Kommerz?
Und damit zum Vasari-Korridor in Florenz, nach acht Jahren Renovierung wieder eröffnet. Auf Tripadvisor schreibt Geoff Z aus Albourne in England: „Das war eine der traurigsten Erfahrungen meines Lebens.“ Sein Landsmann Nick A: „Buchstäblich nur ein fader, leerer Korridor. Es ist wirklich einer der schlimmsten Touristenorte auf dem Planeten.“ Sabine aus Frankfurt: „Finger weg - Bloß nicht! Eine Frechheit: nur ein weißer Gang.“ Traurig für den Vasari-Korridor! Gebaut einst in nur fünf Monaten, damit die Medicis sicher von ihrer Privatresidenz im Palazzo Pitti zum Regierungssitz, dem Palazzo Vecchio, eilen konnten, jetzt für zehn Millionen Euro angeblich wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Kann man das glauben? Für Geoff Z. besitzt der 750 Meter lange Luftgang den Charme eines Personentunnels in der U-Bahn, Argun T. fühlt sich an einen Krankenhauskorridor erinnert. Einige wenige loben zumindest den Blick aus den großen Fenstern, die einst Mussolini einbauen ließ, um Hitler mit Panorama zu beeindrucken. Aber 18 Euro pro Person? Soviel mehr kostet das Kombiticket als das reine Museumsticket. Fazit: Kann man sich also sparen. Tony O. rät: „Legen Sie Ihr Geld lieber in ein schönes Mittagessen an.“

Kurzstreckenflüge sparen weder Zeit noch CO₂
Die Strecke von München nach Nürnberg ist die kürzeste Flugverbindung der Lufthansa. 40 Minuten für 150 Kilometer Luftlinie, da sitzt man länger in der S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Münchner Flughafen. Fährt man direkt mit dem Zug, dann ist man in einer Stunde da.
Das gilt nicht nur für die Strecke zwischen München und Nürnberg. Flugzeug oder Bahn? Der ADAC hat in einer Studie mal 80 Verbindungen verglichen. Das Ergebnis: Flieger sind zwar meistens schneller am Ziel, aber mit dem Zug dauert es oft auch nicht viel länger. Denn wer fliegt, muss ja erstmal zum Flughafen und vom Flughafen wieder ins Zentrum kommen. Bei Strecken bis zu 400 Kilometer ist die Bahn der Studie zufolge zeitlich attraktiver und wer früh bucht, ist oft sogar auch günstiger unterwegs.
Aber von Zeit und Geld mal abgesehen spart man sich auch das schlechte Gewissen, denn das Flugzeug ist pro Kopf gerechnet immer noch das schmutzigste Verkehrsmittel. Bei einem Inlandsflug stößt ein Flieger laut Bundesumweltamt knapp 300 Gramm Treibhausgas pro Person und Kilometer aus. Bei der Bahn sind es nur 26 Gramm. Das Auto kommt dem Flugzeug nahe: Es erzeugt im Schnitt 164 Gramm Treibhausgas pro Person pro Kilometer.
Zahnschmelz und Geldbeutel gleichzeitig schonen
Ein strahlend weißes Lächeln – das klingt nach Glamour, nach Hollywood, nach Luxus. Aber hinter dem künstlich aufgehellten Flutlicht-Grinsen steckt Chemie pur: Wasserstoffperoxid. Also genau die aggressive Verbindung, die schwarzes Haar in ein blasses Platinblond zwingen kann. Und sich dann diesen Turbo-Aufheller auch noch auf die zarten Zähnchen schmieren? Der Zahnschmelz geht kreischend auf die Barrikaden – denn einmal beschädigt, regeneriert er sich nie wieder. Dazu kommen die unangenehmen Begleiterscheinungen: plötzlich empfindliche Zähne, gereiztes Zahnfleisch, und die ständige Sorge vor Kaffee, Tee, oder Rotwein, weil sich die teuren Luxus-Beißerchen sonst wieder zu verfärben drohen. Hat man dafür wirklich bis zu 650 Euro bezahlt? Natürlich gibt es für die Geizhälse unter uns auch billigere Alternativen, wie die „White-Strips“ aus der Drogerie – exklusive Gang in die Zahnarztpraxis. Sie kleben wie Tesafilm auf den Hauern und versprechen Hollywood – liefern aber höchstens ein leicht angegrautes Beige mit Extraschuss Zahnfleischentzündung. Am Ende also die Wahl: ehrlich vergilbte Zähne, die gewisse Getränke-Vorlieben offenbaren, oder ein künstlich gebleichtes Lächeln, das schon bei einem Espresso nervös zusammenzuckt. Vielleicht auch ganz schön, wenn das Gegenüber im Gespräch angesichts der strahlenden Zähne nicht nach der Sonnenbrille kramen muss.

Brotbackautomat – oft nur ein teurer Staubfänger
Diese viele kleinen praktischen, elektrischen Helfer in der Küche kosten nicht nur Geld, sondern oft auch Platz. Wer da nicht nein sagen kann, stellt sich die Arbeitsfläche immer voller: Mixer, Küchenmaschine, Mühle, Kaffeemühle, Kaffeeautomat, Wasserkocher, alles will ja untergebracht werden. Nur wo bleibt dann der Platz zum Kochen? Eines der Geräte, das wir uns eigentlich sparen können, ist der Brotbackautomat. Klar, er kann nicht nur backen, er kann auch kneten, taugt auch für Muffins, man soll auch Konfitüren in ihm zubereiten können oder Joghurt. Aber Hand aufs Herz: Wie viele nutzen ihn täglich, wie oft setzt er nach ein paar Wochen einfach nur Staub an? Wie oft wandert er dann von der Arbeitsfläche in die Abstellkammer und von dort weiter in den Keller? Backen kann der Ofen, das Kneten und alles andere übernimmt die Küchenmaschine, den frei gewordenen Platz auf der Arbeitsfläche nutzen wir dazu, mit Handarbeit das Klebereiweiß im Brot zu aktivieren. So ein Teig lebt, und mit den Händen spürt man das. Und das gesparte Geld investieren wir lieber in die Zutaten: keine Brotbackmischung mehr, sondern gutes Mehl, Wasser, Salz, wenn es nötig ist ein bisschen Hefe, den eigenen Sauerteig und ein paar Gewürze, falls gewünscht. Und siehe da: Fürs Grundnahrungsmittel braucht es wenig und ganz bestimmt keine Konservierungsmittel.

Sicher sind vor allem die Kosten
Darf es noch eine Versicherung mehr sein? Eine fürs neue Handy? Und eine fürs eben gekaufte Rad? Versicherungsvertreter haben oft gute Argumente, zielen aber recht häufig nicht auf den Verstand, sondern aufs Gemüt: Man könnte ja eher heute als morgen einen schlimmen Unfall haben, nicht während der Arbeit, sondern in der Freizeit. Also her mit der Unfallversicherung. Und im Falle eines Falles zahlen wir beim Zahnarzt sowieso immer irgendetwas zusätzlich, weil das, was die Krankenkasse leistet, nur in seltenen Fällen das Arzt-Honorar abdeckt. Dann schließen wir eine Zahnzusatzversicherung ab. Man kann sich beizeiten ja schon einmal fragen, ob man überversichert ist? Schönes deutsches Wort, übrigens, überversichert. Ein Freund, der Anwalt war, brachte es einmal auf die knackige Formulierung: Entweder eine gute Rechtsschutzversicherung (ohne Zuzahlung) oder eine Haftpflicht. Und brauchen wir wirklich eine private Unfallversicherung? Und wäre ein guter ETF-Sparplan nicht die praktischere Alternative zur Lebensversicherung, wenn es nur um die langfristige Geldanlage geht? Die beste Beratung für all das bekommt man – Achtung paradox, es geht hier ja ums Sparen – wenn man bewusst Geld für die Beratung ausgibt und sich jemanden für all die Versicherungsfragen sucht, der das gegen Honorar und nicht gegen Provision macht. Nur so jemand rät auch, auf etwas zu verzichten. Und wer da nicht geizt – und dafür langfristig spart – sucht später gleich noch einen Termin bei einem unabhängigen Vermögensberater.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden