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Fall Hanna: So lautet das Urteil im Prozess gegen Mann (22)

Hanna-Prozess in Traunstein

So lautet das Urteil im Prozess um den Tod der Studentin Hanna

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    Dem Angeklagten (links) wird vorgeworfen, im Oktober 2022 eine 23-Jährige auf dem Heimweg von der Diskothek «Eiskeller» in Aschau im Chiemgau überfallen, geschlagen und stranguliert zu haben. Danach soll er sein bewusstloses Opfer in einen Gebirgsbach geworfen haben, in dem die Frau ertrank.
    Dem Angeklagten (links) wird vorgeworfen, im Oktober 2022 eine 23-Jährige auf dem Heimweg von der Diskothek «Eiskeller» in Aschau im Chiemgau überfallen, geschlagen und stranguliert zu haben. Danach soll er sein bewusstloses Opfer in einen Gebirgsbach geworfen haben, in dem die Frau ertrank. Foto: Sabine Dobel, dpa

    Im Indizienprozess um den Tod der Studentin Hanna hat das Landgericht Traunstein am Dienstag den angeklagten jungen Mann zu neun Jahren Haft verurteilt. Nach Auffassung der Jugendkammer hat der damals 20-Jährige die junge Frau am frühen Morgen des 3. Oktober 2022 auf ihrem Heimweg von dem Club "Eiskeller" in Aschau im Chiemgau aus sexuellen Motiven verfolgt, von hinten angegriffen und dann schwer verletzt in den nahen Bärbach geworfen. Er wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Mordes verurteilt. "Es handelte sich nicht um einen Unfall", sagte die Vorsitzende Richterin.

    Laut Obduktion ertrank die 23-Jährige. Weil der Angeklagte zur Tatzeit noch 20 Jahre alt war und ihm Gutachter Reifeverzögerung attestierten, verhängte das Gericht eine Jugendstrafe.

    Die Staatsanwaltschaft hatte für den inzwischen 22 Jahre alten Angeklagten neuneinhalb Jahre Jugendstrafe wegen Mordes verlangt. Die Anklage sah nach rund einem halben Jahr Prozessdauer und mehr als 30 Verhandlungstagen die Schuld des Angeklagten vollumfänglich bestätigt.

    Hanna-Prozess: Verteidigung fordert Freispruch

    Die Anwälte des jungen Mannes hatten hingegen Freispruch gefordert. Sie sahen viele Widersprüche unter anderem in Aussagen wichtiger Zeuginnen und Zeugen - und halten die Schuld ihres Mandanten keineswegs für erwiesen. Nach ihrer Auffassung könnte Hanna, die bei ihrem Tod etwa zwei Promille Alkohol im Blut hatte, ohne fremdes Zutun in den Bach gestürzt sein.

    Hannas Eltern nahmen als Nebenkläger an dem Prozess teil. Deren Anwalt hatte sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf eine Verurteilung des Angeklagten zu neuneinhalb Jahren Haft angeschlossen. Er sagte in seinem Plädoyer, für die Eltern stelle sich tausendfach die Frage: "Warum?" Diese Frage sei in dem Prozess bedauerlicherweise unbeantwortet geblieben.

    Hanna hatte in jeder Nacht im Oktober 2022 im "Eiskeller" gefeiert und die Disco am frühen Morgen verlassen. Zu Hause kam sie nie an. Stunden später fand ein Passant ihre Leiche viele Kilometer weiter im Fluss Prien, in den der Bärbach mündet.

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