Mit einer gewissen Unruhe verfolgt Michaela Schneider in diesen Tagen die Wetterberichte. Am kommenden Wochenende soll die riesige Bühne für die Königswinkel Open Airs am Forggensee-Ufer beim Festspielhaus Füssen aufgebaut werden, und dafür wünscht sich die Geschäftsführerin des Buchenberger Veranstalters Allgäu Concerts ein besseres Wetter als jetzt. Bei Dauerregen wäre die Aktion nämlich recht ungemütlich.
Ein paar Tage später startet dann schon die fünfteilige Serie von Freiluft-Konzerten im sogenannten Barockgarten des Festspielhauses: Am Donnerstag, 30. Mai tritt die Kelly Family auf. Wer spontan noch Karten möchte, kann gelassen sein: Von den 10.000 aufgelegten Tickets sind bisher erst gut 6.000 verkauft.
Maximal 10.000 Menschen dürfen vor der Bühne feiern, die 18 Meter breit ist und 14 Meter hoch Richtung Himmel ragt. Sie steht an einem überaus romantischen Platz. Wo sonst in Deutschland gibt es solch einen Dreiklang aus Bergen, Seen und Schlössern? Dies ist, so erklärt Veranstalterin Michaela Schneider, auch einer der Hauptgründe, dass Musiker und Bands zu Open Airs ins Allgäu kommen. Sie muss überzeugende Gründe haben, um sie in den äußersten Süden Deutschlands zu locken. Mit einem großen Einzugsgebiet kann sie im harten Wettbewerb mit anderen Orten dagegen nicht punkten. „Die Berge sind wie ein Riegel, hinter Füssen kommt nichts mehr.“
Dennoch hat sie mit dem Allgäu-Concerts-Team ein paar Hochkaräter verpflichten können. Immerhin kommt die Grande Dame des Folk, Joan Baez, und gibt am 18. Juli ihr letztes Deutschland-Konzert überhaupt. Was Zuschauer von weither anlockt. Karten werden nicht nur bis München, Ulm, Augsburg oder in den Bodenseeraum verkauft wie bei den anderen Open-Air-Konzerten, sondern in ganz Deutschland und im Ausland. Schneider schätzt, dass die 5.500 Plätze des bestuhlten Konzerts bald ausverkauft sind. „Es wird es schon eng bei den Tickets.“
Beim Pop-Sänger Mark Forster, der zwei Tage später (20. Juli) im Barockgarten auftritt, geht dagegen absolut nichts mehr. Alle 10.000 Tickets sind weg. An diesem Abend werden ihm viele Kinder zujubeln.
Ganz anders dagegen wird die Stimmung bei der legendären US-Band Toto sein, die am 17. Juli rockt: Da erwartet Schneider eher das ältere Semester. Der Zuspruch hinkt noch etwas hinter den Erwartungen her: Bisher sind erst 4.000 der 8.000 Karten für dieses Konzertes mit einer Mischung aus Steh- und Sitzplätzen verkauft. Zum Finale mit Rea Garvey erwartet Schneider dann gut 5.000 Fans.
Insgesamt sei sie mit der Nachfrage zufrieden, sagt die Veranstalterin. „Aber es ist noch Luft nach oben da.“ Es dauere einfach ein paar Jahre, bis solch ein Open Air etabliert sei. Ein langer Atem ist also nötig. Nächstes Jahr wird es auf jeden Fall weitergehen. Schon hat Schneider die ersten Auftritte festgemacht. Wer kommt, könne sie leider noch nicht verraten.
Wissenswertes rund um die Königswinkel Open Airs
Wartezeit
Besucher müssen beim Einlass mit verstärken Sicherheitskontrollen rechnen, was zu längeren Wartezeiten führen kann.
Zutritt
Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist der Zutritt nur in Begleitung einer personensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftragten Person über 18 Jahren erlaubt.
Taschen
Rucksäcke, große Taschen und mitgebrachte Getränke sind verboten, ebenso große Kameras und Regenschirme mit Metallspitzen. Handtaschen bis Größe DIN A4 dürfen dagegen mit aufs Gelände.
Parken
Es stehen ausreichend Parkplätze (5 Euro) zur Verfügung. Von dort führen Gehwege zum Open-Air-Gelände.
Bus-Shuttle
Es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle mit drei Linien von Isny, Memmingen und Kaufbeuren nach Füssen (nicht mehr möglich für die Kelly Family). Anmeldung online: www.koenigswinkel-open-airs.de
Vorverkauf Tickets
gibt es bei unserer Zeitung, Telefon-Nummer 0831/206 55 55, online unter
sowie beim
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