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Hochwasser in Bayern - Weitere Fluten oder vorsichtiges Aufatmen?

Hochwasser Bayern

Hochwasser in Bayern - Weitere Fluten oder vorsichtiges Aufatmen?

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    Schutt bedeckt die Bob- und Rodelbahn am Königssee. Die Wettkampfstätte am Königssee ist durch das schwere Unwetter in der Nacht zerstört worden.
    Schutt bedeckt die Bob- und Rodelbahn am Königssee. Die Wettkampfstätte am Königssee ist durch das schwere Unwetter in der Nacht zerstört worden. Foto: Foto: -/vifogra/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

    Die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns ist weiter angespannt, hat sich aber zuletzt nicht weiter zugespitzt. In Passau stieg der Pegelstand der Donau zunächst zwar an, blieb in der Nacht zum Montag aber dann stabil und erreichte nicht, wie zuvor befürchtet, die höchste Hochwasserwarnstufe. Uferpromenade und Parkplätze waren bereits überflutet worden, Bewohner schützen Häuser mit Sandsäcken und Barrieren.

    Im Berchtesgadener Land in Oberbayern gingen einem Polizeisprecher zufolge in der Nacht zum Montag die Regenfälle zurück. Dort hatte die Wucht des Wassers am Wochenende mit voller Kraft zugeschlagen, weil der Fluss Ache über die Ufer trat. Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden, wie eine Sprecherin des Landratsamtes am Sonntagabend erklärte. Ein Geologe prüfe stets die Hänge, ob es dort zu Abrutschen kommen könne. Vorsichtigen Anlass zur Hoffnung gibt die Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der für Montag das "Ende der Dauerregenlage" erwartet.

    In Passau schaute man derweil mit bangen Blicken auf Donau und Inn. Am Sonntagabend betrug der Pegel an der Donau 8 Meter, das entspricht der zweithöchsten Warnstufe, wie die Stadt mitteilte. In der Nacht zum Montag blieb der Pegelstand zunächst deutlich unter der Marke von 8,50 Meter, ab der die Hochwasserwarnstufe vier gilt. Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes hatten zuvor einen Anstieg des Pegelstands in der Nacht auf maximal 8,65 Meter nahegelegt.

    Das Wasser der Donau steht auf der Uferpromenade der Stadt. In Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. +++ dpa-Bildfunk +++
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    Vorsorglich seien Fahrzeuge an den Ufern entfernt worden, man rechne aber mittlerweile mit einer Beruhigung der Lage, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. "So wie es aktuell ausschaut, haben wir alles im Griff."

    Meldestufe drei erreichten zunächst auch Flüsse in anderen Regionen wie in Oberbayern die Salzach im Raum Burghausen (Landkreis Altötting) und die Loisach bei Eschenlohe im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Es drohten auch in München an der Isar und im Landkreis Altötting Überschwemmungen. In Wasserburg am Inn könnte in der Nacht die Hochwasser-Meldestufe drei überschritten werden. Weitere Angaben gebe es allerdings erst am Montagmorgen, sagte der Sprecher.

    (Lesen Sie auch: Viele Einsätze im Allgäu, mindestens ein Todesfall in Oberbayern - Diskussion um Katastrophenschutz)

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den vom Hochwasser betroffenen Menschen in Südostbayern derweil Hilfe und Unterstützung zugesichert. "Wir lassen da niemanden allein, ganz sicher nicht", sagte Söder am Sonntagnachmittag in Schönau am Königssee. Unabhängig von in Aussicht gestellten Hilfen des Bundes werde man auch in Bayern überlegen, wie man helfen könne. Söder und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatten sich am Sonntag in dem Hochwassergebiet über die Lage informiert.

    (Lesen Sie auch: Hochwasser im Westen Deutschlands: Allgäuer helfen nach Jahrhundert-Katastrophe)

    Das bayerische Kabinett werde am Dienstag beschließen, wie Hilfen aussehen könnten, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntagabend im Interview mit der "BR24 Rundschau". Hilfen solle es auch vom Bund geben. "Wir werden diese Menschen dort nicht allein lassen", betonte auch Herrmann. Es gehe darum, Straßen und Brücken so schnell wie möglich wieder aufzubauen, aber auch betroffenen Familien zu helfen. "Das wird sehr unbürokratisch und schnell erfolgen müssen", machte der Innenminister deutlich.

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