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Bombendrohung in München – was wir wissen und was nicht

München

Großeinsatz und Bombendrehung gegen die Wiesn: Was wir wissen und was nicht

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    Das Oktoberfest war am Mittwoch bis 17.30 Uhr gesperrt.
    Das Oktoberfest war am Mittwoch bis 17.30 Uhr gesperrt. Foto: Roland Freund, dpa

    Nachdem in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, 1. Oktober, ein Großeinsatz im Münchner Norden gemeldet wurde, haben sich die Ereignisse überschlagen. Hier gibt es einen Überblick, welche Erkenntnisse über die Lage in München als gesichert gelten.

    Was wir wissen:

    • Der Brand: Am Mittwochmorgen gab es in einem Wohnhaus im Münchner Stadtteil Lerchenau Explosionen und ein Feuer. In dem Haus wurden Sprengfallen gefunden, vor Ort stand außerdem ein völlig ausgebrannter Transporter. Laut Polizei wurden zwei Verletzte im oder rund um das ausgebrannte Haus entdeckt. Mit einer Drohne stellte die Polizei später fest, dass sich eine tote Person im brennenden Haus befindet. Am Donnerstag soll die Leiche mithilfe eines Statikers geborgen werden.
    • Der Tatverdächtige: In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde ein Schwerverletzter gefunden, der später starb. Der Tote war nach Polizeiangaben ein 57-jähriger Deutscher aus Starnberg und gilt als tatverdächtig. Er wurde nach Beginn des Brandes von einem Polizeihubschrauber zunächst in der Nähe des Hauses gesichtet und flüchtete in Richtung des Sees. Beamte nahmen die Verfolgung auf. Der Mann nahm sich nach ersten Erkenntnissen das Leben. Dabei führte er einen Rucksack mit sich, in dem die Polizei eine Sprengvorrichtung vermutet, die zunächst entschärft werden muss. An der Meldeadresse des Mannes in Starnberg fanden Durchsuchungsmaßnahmen statt. Der Verdächtige war bislang weder polizeilich noch im Staatsschutzbereich in Erscheinung getreten. Woher er die Waffen und Sprengsätze hatte, ist laut Innenminister Herrmann noch unklar.
    • Die Verletzten: Im Verlauf des Tatgeschehens wurden laut Polizei zwei Menschen verletzt: die 81-jährige Mutter des Tatverdächtigen sowie dessen 21-jährige Tochter. Die Mutter erlitt laut Polizei mittelschwere, die Tochter leichte Verletzungen. Sie werden im Krankenhaus behandelt.
    • Die Wiesn: Ein vom Verdächtigen verfasstes Schreiben, das er einer Nachbarin in den Briefkasten geworfen hatte, enthielt eine „unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest“. Das Festgelände konnte daher vorerst nicht geöffnet werden, um Absuchmaßnahmen durchzuführen, unter anderem mit Sprengstoffsuchhunden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte: „Es geht darum, dass ein Täter die Wiesn bedroht hat und die Polizei und der Koordinierungskreis einhellig zu der Auffassung kamen, dass wir dieses Risiko, Menschen auf das Oktoberfest zu lassen, nicht eingehen können.“ Auch Mitarbeiter mussten die Wiesn verlassen. Am Mittwochnachmittag verkündete Reiter, dass die Polizei Entwarnung gegeben habe. Das Oktoberfest öffnete um 17.30 Uhr wieder. Am Donnerstag läuft der Festbetrieb wie gewohnt.
    • Der Einsatz: Mehr als 500 Einsatzkräfte befanden sich laut Polizei bei der Bedrohungslage in München im Einsatz. 80 Menschen aus der Nachbarschaft des brennenden Hauses mussten evakuiert werden. Alle Straßensperrungen und Evakuierungen wurden mittlerweile aufgehoben

    Was wir nicht wissen:

    • Tote Person: Die im Haus durch eine Polizeidrohne entdeckte, tote Person konnte noch nicht identifiziert werden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den 90-jährigen Hausbesitzer handelt – den Vater des Tatverdächtigen.
    • Das Motiv: Die Polizei geht davon aus, dass das Haus „im Rahmen eines Familienstreits“ angezündet wurde. Ein Zusammenhang mit der Antifa wurde geprüft und verworfen. Wie die Polizei am Nachmittag auf X mitteilte, handelte es sich um Trittbrettfahrer. Seitens des Tatverdächtigen bestehe kein Bezug zur Antifa. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gibt es keinerlei Hinweise auf einen extremistischen oder radikalen Hintergrund. Über die Vergangenheit des Tatverdächtigen ist bekannt, dass er die Vaterschaft zu seiner Tochter anzweifelte. (AZ)

    Mit Material der dpa.

    Bedrohungslage in München: Die Bilder vom Polizeieinsatz

    Ein Transporter ist ausgebrannt und voller Löschschaum. Ein Brand in einem Münchner Einfamilienhaus hat einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Es kam deswegen zu größeren Verkehrsbehinderungen, eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, sagte ein Polizeisprecher am Morgen +++ dpa-Bildfunk +++
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    Eine Explosion, ein Brand und eine Leiche – in München herrscht am Mittwoch Alarmzustand. Wegen einer Sprengstoffdrohung bleibt das Oktoberfest zwischenzeitlich geschlossen.
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