Die Wanderin aus Köln ist überzeugt: „Das hier ist ein besonderer Ort“, sagt sie und nimmt ihren Rucksack von den Schultern. Wir stehen am Tisenjoch auf 3.200 Metern Höhe, unmittelbar an der Grenze zwischen Österreich und Italien. Das Joch liegt zwischen dem Südtiroler Schnalstal und dem Tiroler Ötztal. Die Sicht auf zig vergletscherte Gipfel der Ötztaler Alpen an diesem sonnigen Spätsommer-Morgen ist überwältigend. Ja, wiederholt die Frau, das sei schon ein mystischer Ort: „Weil man ihn hier gefunden hat.“ Sie meint Ötzi, wie die 5.300 Jahre alte Gletschermumie heute allgemein genannt wird. An der Stelle, an der er lag, steht heute ein steinernes Denkmal. In den Sommermonaten kommen täglich Bergwanderer hierher. Manche gehen noch 15 Minuten weiter zum benachbarten, etwas höher gelegenen Hauslabjoch.
Historischer Fund