An diesem Samstag beginnt auf der Theresienwiese in München wieder das größte Volksfest der Welt. Etwa zwölf Wochen lang dauerten allein die Vorbereitungen auf dem Gelände, damit die 190. Wiesn ein voller Erfolg wird. Doch manches ist auf dem Münchner Oktoberfest in diesem Jahr anders als bisher. Was ist neu auf der Wiesn? Wir liefern eine Übersicht.
Neu auf der Wiesn 2025: Bierpreis und bargeldloses Zahlen
Eine zentrale Veränderung ist bereits länger bekannt: Der Bierpreis steigt – und zwar je nach Festzelt auf Werte zwischen 14,50 Euro und 15,80 Euro pro Maß. Das ist im Durchschnitt eine Preissteigerung von 3,52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bierpreise werden stets von den Gastronomen selbst festgelegt und lagen 2024 noch zwischen 13,60 Euro und 15,30 Euro.
Dabei wird bargeldloses Zahlen immer verbreiteter: Gut die Hälfte aller Betriebe und Fahrgeschäfte akzeptiert neben Bargeld auch Karte oder Smartphone als Zahlungsmittel. Damit reagieren die Betreiber auf eine steigende Nachfrage. Im „Armbrustschützenzelt“ etwa werden erstmals Karten akzeptiert. Noch sind aber nicht alle Servicekräfte mit den mobilen Lesegeräten ausgestattet. Im kleineren Zelt, der „Münchener Stubn“, ist man schon weiter: Hier werden ausschließlich Karte oder Smartphone angenommen.

Neue Fahrgeschäfte und Gastro-Betriebe auf dem Oktoberfest 2025
Vier neue Fahrgeschäfte soll es heuer geben: Im „Skylift“ können Wiesnbesucher die Theresienwiese aus Gondeln in 71 Metern Höhe überblicken. Er soll barrierefrei und rollstuhlgerecht sein. Zudem gibt es das Rundfahrgeschäft „Happy Sailor“ mit 20 drehbaren Gondeln, die „Montgolfiere“ ist ein Kinderfahrgeschäft in Heißluftballon-Optik. Auf der Oiden Wiesn gibt es die „Geisterhöhle“, eine klassische Geisterbahn wie aus dem Jahr 1965. 100-jähriges Jubiläum feiert das „Russen-Rad“, das kleine Riesenrad mit Konzertorgel auf der Wiesn.
Zudem gibt es neue Gastro-Betriebe: Die Isarschenke ist ein klassischer Ausschank. Zudem gibt es eine Breznbäckerei und – wie schon im vergangenen Jahr – zehn kostenlose Trinkwasserbrunnen. Im Museumszelt auf der Oidn Wiesn wird heuer eine Ausstellung zu sehen sein, die Jahrmarksfotografien zeigt.

Wiesnhit steht schon vor Oktoberfest-Start fest
Weil auf der Münchner Wiesn die Festzelt-Besucher so stark an den alten Klassikern hängen, konnte in den vergangenen Jahren kein echter neuer Wiesnhit mehr festgestellt werden. Also hat die Stadt München die Kür eines Wiesnhits für das Oktoberfest 2025 in die Hand genommen - und ein Casting mit Jury und Publikums-Votings noch vor Wiesn-Auftakt organisiert. Bis zuletzt waren noch drei Finalisten im Rennen. Durchgesetzt hat sich am Donnerstag dann der Musiker Fenzl aus dem Chiemgau mit seinem Song „Bierdringa“. Ob er am Ende auch wirklich zum Liebling der Massen in den Bierzelten wird?
Kontingent für Münchner und zusätzliche Sanitäranlagen
Erstmals gibt es in diesem Jahr Vorrang bei den Wiesn-Tischen für Besucher aus München. In großen Zelten sind an Samstagen, Sonntagen und am 3. Oktober durchgängig zehn Prozent aller Plätze für Einheimische reserviert – ohne Vorreservierungen und ohne Mindestverzehr.
Aber auch wer als Nicht-Münchner nicht zum Zug gekommen ist, hat noch Chancen auf einen Platz an einem Wiesn-Tisch. Denn ein Viertel der Plätze in den großen Festzelten darf grundsätzlich nicht reserviert werden. Auf der Oidn Wiesn bleibt sogar ein Drittel der Plätze reservierungsfrei. Bei schönem Wetter sind auch die Biergärten auf der Theresienwiese eine gute Option, wo Reservierungen nicht vorgesehen sind.

Eine wunderbare Erleichterung – nicht nur für Wiesn-Besucher – ist sicherlich die neue Toilettenanlage am Eingang zur Wiesn am Sankt-Pauls-Platz. Auch Anwohner dürften sich über die zusätzliche Sanitäranlage freuen, die auch beim Verlassen der Theresienwiese noch genutzt werden kann. Denn von ihnen gab es in der Vergangenheit zahlreiche Beschwerden über Wiesn-Besucher, die ihre Notdurft anderswo verrichteten.
Mehr Barrierefreiheit auf Theresienwiese und Regenponchos mit Wiesn-Logo
In Sachen Barrierefreiheit wurde für das Oktoberfest 2025 nachjustiert, wie der neue Wiesn-Chef Christian Scharpf mitteilte: „Wir wollen Barrieren so weit wie möglich abbauen“, erklärte er. Auf der offiziellen Internetseite des Oktoberfests können Karten eingesehen werden, auf denen barrierefreie Zugänge zu Zelten, Toiletten und rollstuhlfreundliche Sitzplätze markiert sind. Auch sollen die Straßen 1,2 und 3 in diesem Jahr alle barrierefrei sein.
Die Wetterprognose für das erste Wiesn-Wochenende ist sehr gut. Doch auch an Tagen mit schlechtem Wetter sollen Besucher das Oktoberfest bequem besuchen können. Damit sperrige Regenschirme zu Hause oder zumindest in der Tasche bleiben, gibt es an Regentagen heuer erstmals Regenponchos mit dem offiziellen Logo des Oktoberfestes. Ein Gedanke ist auch, dass auf diese Weise weniger Besucher in die ohnehin sehr vollen Festzelte drängen.
Anreise mit Bus und Bahn: MVV bietet Digital-Tagesticket für Wiesn-Besucher an
Wer sich auf den Weg zum Oktoberfest macht, für den sind öffentliche Verkehrsmittel meist die beste Wahl. Eine große Hürde ist dabei vor allem für Nicht-Einheimische der Tarifdschungel im Öffentlichen Nahverkehr. Der Münchner Verkehrsverbund MVV steuert gegen: In diesem Jahr gibt es erstmals digitale Tagestickets, die sich Wiesn-Besucher jederzeit aufs Handy laden können.
Ein App-Download oder eine Registrierung sind dafür nicht nötig – und in die verschiedenen Münchner Tarife einarbeiten muss sich auch niemand. Auf das Angebot können Touristen einfach zugreifen, indem sie einen QR-Code scannen, den der MVV auf Plakaten an besonderen Verkehrsknotenpunkten wie dem Flughafen und sehr touristischen Plätzen plakatieren wird.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden