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Oktoberfest mit verbessertem Sicherheitskonzept: Maßnahmen gegen Massenpanik

Oktoberfest 2025

Nach Überfüllung: Das ändert sich jetzt auf der Wiesn

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    Am vergangenen Samstag war das Oktoberfestgelände teilweise derart überfüllt, dass es zu einer Massenpanik hätte kommen können.
    Am vergangenen Samstag war das Oktoberfestgelände teilweise derart überfüllt, dass es zu einer Massenpanik hätte kommen können. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Bevor die Pressekonferenz am Dienstag beginnt, ist unbestimmtes Gelächter im Raum zu hören, dann geht es los – und Wiesn-Chef Christian Scharpf weiß, dass er einiges gutmachen muss. Seit Tagen steht er in der Kritik. Er habe sich nicht angemessen zur Beinahe-Katastrophe vom Samstag, als es auf der Theresienwiese zu einer Massenpanik hätte kommen können, geäußert. Unempathisch sei er obendrein. Als Wiesn-Chef hat Scharpf eigentlich viel zu lachen. Nun erlebt der frühere Oberbürgermeister von Ingolstadt, der im März den Posten des Referenten für Arbeit und Wirtschaft in der Landeshauptstadt antrat und als möglicher Münchner Oberbürgermeister-Kandidat gehandelt wird, dass es schnell ernst werden kann. Es ist seine erste große Bewährungsprobe.

    Wiesn-Chef Scharpf: Lautsprecherdurchsage war „Fehler“

    Scharpf spricht von „Nachsteuerungsbedarf“, beteuert, alles zu tun, dass so etwas nicht mehr vorkomme, und kündigt ein Maßnahmenpaket an. Kurz zuvor hat sein SPD-Parteifreund, Oberbürgermeister Dieter Reiter, in einem Instagram-Video um Entschuldigung gebeten – „bei denjenigen, die beispielsweise mit Kindern einfach in Panik geraten sind und sich einfach absolut unwohl gefühlt haben“. Am Samstagnachmittag war der Andrang auf das Oktoberfest derart groß gewesen, dass das Gelände wegen Überfüllung gesperrt werden musste. Nach etwa einer Stunde entspannte sich die Lage.

    Wiesn-Chef Christian Scharpf kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz neue Sicherheitsmaßnahmen an.
    Wiesn-Chef Christian Scharpf kündigte am Dienstag bei einer Pressekonferenz neue Sicherheitsmaßnahmen an. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

    Um solchen Situationen besser begegnen zu können, sollen die Besucherzahlen künftig in Echtzeit gemessen werden. Außerdem sollen, erklärt Scharpf, die Beschicker – also Betreiber von Fahrgeschäften oder Essensverkäufer – frühzeitig mit Informationen versorgt werden und diese im Bedarfsfall an ihre Gäste und Mitarbeiter weitergeben.

    Änderungsbedarf sieht Scharpf bei den Lautsprecherdurchsagen. Am Samstag waren die Menschen auf dem Festgelände ohne Angabe von Gründen aufgefordert worden, dieses zu verlassen. Scharpf nennt das einen „Fehler“. Er führte zu Angstzuständen, weil viele nicht wussten, was los war. Zudem erfolgten Durchsagen zunächst bloß auf Deutsch, und das am traditionellen „Italiener-Wochenende“. Scharpf betont die Wichtigkeit mehrsprachiger Durchsagen zur Lenkung der Besucherströme. Es sollen daher eigens geschulte Sprecher eingesetzt werden, die Zugang zu Livecams haben und direkt an die Wiesn-Leitung angebunden sind.

    Das gilt ab diesem Donnerstag

    Von Donnerstag an soll auch ein gezieltes „Crowd-Spotting“ erstmalig zum Einsatz kommen. Damit ist die systematische Beobachtung von Menschenmengen gemeint. Und: Zugang zu den Festzelten soll es am Donnerstag, Freitag und Samstag nur mit Reservierung geben. (mit dpa)

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