Es war, als wäre am Samstagabend ganz Augsburg geschlossen aufs Oktoberfest gefahren: Etwa 300.000 Leute fluteten gleichzeitig die Theresienwiese. Nichts ging mehr. Der Veranstalter sah sich gezwungen, einen Einlass-Stopp zu verhängen. Das ist erstmal nicht ungewöhnlich, es sei in der Vergangenheit immer wieder mal vorgekommen, betonte am Sonntag eine Sprecherin der Stadt.
Und das Sicherheitskonzept auf der Wiesn hat ja gegriffen. Dass trotz der Überfüllung nach ersten Erkenntnissen niemand verletzt wurde, ist der beste Beweis.
Durchsagen nannten keinen Grund für die Sperrung der Wiesn
Doch eines müssen sich die Sicherheitsexperten des Oktoberfests trotzdem vorwerfen lassen: Mit unkonkreten Durchsagen haben sie vielen Festgästen Angst eingejagt. Man muss es sich ja nur einmal vorstellen: Man steht eingezwängt in einer unüberschaubaren Menge, kein Millimeter Abstand zum Nebenmann. Man weiß nicht, warum plötzlich alles stillsteht – und über die Köpfe schallt die Ansage, dass das Gelände gesperrt wurde. Zu den Gründen kein Wort.
Nachvollziehbar, dass Gäste später von Panik und Weinkrämpfen berichten, von Attentats-Ängsten. Schließlich hat sich über Jahre die Erinnerung an Anschläge auf Großveranstaltungen ins Gedächtnis gebrannt. Sachliche, faktenbasierte Information ist die einzig richtige Option, auf der Wiesn damit umzugehen. Das wissen eigentlich auch die Verantwortlichen. Man darf annehmen, dass sie es künftig richtig machen.

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