Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert vor der Bund-Länder-Runde am Mittwoch eine stufenweise Exit-Strategie aus den Corona-Beschränkungen. "Wenn der Omikron-Peak erreicht und das Gesundheitssystem weiterhin intakt ist, braucht es den Einstieg in den Ausstieg", sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur in München.
Bayerns Ministerpräsident fordert eine Strategie für den Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen
Er plädierte für einen Stufenplan, um
. Zugleich forderte er eine länger gültige gesetzliche Grundlage für Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht und Abstandsregeln sowie eine Notfallstrategie für mögliche neue Wellen."Am Mittwoch dürfen Entscheidungen nicht vertagt werden. Jetzt ist die Zeit für Weichenstellungen gekommen - nicht überstürzt, aber stufenweise", sagte Söder. Die Ampel müsse nun ihre Pläne offenlegen.
Corona: Freedom-Day im März?
Tatsächlich erwägen Bund und Länder einen Drei-Stufen-Plan für die weitgehende Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen bis Mitte März. Das sieht ein zwischen Kanzleramt, Vorsitz und Co-Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK), Nordrhein-Westfalen und Berlin, abgestimmter Vorschlag vor, der am Montag publik wurde. In einem ersten Schritt sollen demnach unter anderem private Zusammenkünfte für Geimpfte und Genesene mit mehr Teilnehmern ermöglicht werden.
Bereits am Dienstag will das bayerische Kabinett über Anpassungen der Corona-Maßnahmen beraten. Als denkbar galt etwa, dass der Freistaat die Kontaktbeschränkungen schon vor der Bund-Länder-Runde lockert.
Söder: "Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich können jetzt auch aufgehoben werden"
"Die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich können jetzt auch aufgehoben werden", sagte Söder, ohne einen Zeitpunkt zu nennen. Bisher dürfen im privaten Raum maximal zehn Personen zusammenkommen, sofern alle geimpft oder genesen sind. Sobald ein Ungeimpfter dabei ist, darf sich ein Haushalt nur mit zwei weiteren Menschen treffen.
Anschließend brauche es einen Zeitplan, "wie und wann man von 2G auf 3G umstellen kann", sagte Söder. Als denkbar galt deshalb, dass auch derartige Lockerungen am Dienstag Thema im Kabinett sein könnten. Die Öffnung von Clubs und Diskotheken sieht Söder allerdings nicht gleich in einem ersten Schritt. "Die Bereiche, die als letztes geöffnet werden können, sind sicher Clubs und Discos mit 2G plus", sagte er.
CSU-Chef fordert Überarbeitung der gesamten Corona-Verordnungen
Grundsätzlich forderte Söder eine Überarbeitung der gesamten Corona-Verordnungen. "Deutschland hat sich leider in einem Gestrüpp aus unterschiedlichen Verordnungen verheddert. Wir brauchen deshalb weniger Regeln und dafür klare und verständliche Prinzipien."
Sollte die bis zum 19. März befristete gesetzliche Grundlage für die Corona-Schutzmaßnahmen komplett entfallen, "braucht es zumindest noch Schutzmaßnahmen wie Masken und Abstand", sagte Söder. "Dazu ist aber eine gesetzliche Grundlage notwendig. All das muss jetzt entschieden und geplant werden. Zudem braucht es eine Notfall-Strategie gegen mögliche neue Wellen und Mutationen. Vertagen gilt diesmal nicht."
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