Reisen ist das große Hobby der Hartwigs. Für zwei Monate erkundeten sie Anfang des Jahres die faszinierende Natur auf der anderen Seite der Erde. Mit einem Ausflugsboot setzte das Ehepaar vom Festland zur Vulkaninsel über.
„Es stinkt dort nach Schwefel, aus wassergefüllten Löchern zischt und dampft es, an anderen Stellen blubbert der Schlamm“, schildert Hagen Hartwig die Szenerie. An einer Seite sei der Zugang Richtung Krater aufgebrochen, so dass man auf angelegten Wegen bis zum Rand vordringen kann. Natürlich sei es eine interessante Erfahrung, mit einer Schutzmaske an einem Loch zu stehen, in dem ständig Aktivität herrscht.
Vulkanologen hätten auf der Insel Sensoren angebracht, die auf jedes Rumoren unter der Oberfläche reagierten. „Wir waren auch nicht sicher, ob wir dort tatsächlich an Land dürfen“, erinnert sich Hartwig.
Es stinkt dort nach Schwefel, aus wassergefüllten Löchern zischt und dampft es, an anderen Stellen blubbert der Schlamm.Hagen Hartwig
Die Reiseführer hätten die Gruppe mehrfach gewarnt, dass jederzeit ein Betretungsverbot den Ausflug beenden könne. Deswegen wundert es den ehemaligen Ingenieur, dass am Unglückstag doch Besucher auf White Island waren. Kurz zuvor hätten Wissenschaftler die Gefahrenstufe offenbar nach oben gesetzt.
Früher wurde auf White Island Schwefel gefördert. Aktuell ist die Insel Sperrgebiet. Nicht einmal alle Leichen sind bisher geborgen, weil sich die Gefahr für die Einsatzkräfte nicht abschätzen lasse.
Den Neuseeland-Trip möchte Hagen Hartwig insgesamt nicht missen: „Es ist dort sehr ruhig, die Menschen sind nett und Hektik ist den meisten fremd.“ Dazu gebe es an vielen Ecken spektakuläre Natureindrücke zu genießen. Auf ähnliche Erlebnisse hoffen er und seine Frau in den kommenden vier Monaten. Eine Weltreise steht auf dem Programm der Senioren – in diese Zeit fällt auch der 80. Geburtstag von Hartwig.