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26. Buchloer Astronomietage ermöglichen 2025 den Blick auf faszinierende Himmelsschauspiele

Buchloe/Lindenberg

Buchloer Astronomietage ermöglichen Blick auf faszinierende Himmelsschauspiele

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    Beim Tag der offenen Tür der Volkssternwarte Buchloe war der Zulauf groß. Bestes Wetter lockte viele Besucherinnen und Besucher an.
    Beim Tag der offenen Tür der Volkssternwarte Buchloe war der Zulauf groß. Bestes Wetter lockte viele Besucherinnen und Besucher an. Foto: Michael Lindemann

    Die Buchloer Astronomietage sind Tradition und Jahreshöhepunkt für die Astronomische Gesellschaft Buchloe. Heuer veranstaltete der Verein diese bereits zum 26. Mal. Wie auch in den vergangenen Jahren gab es am Freitag einen Fachvortrag und am Samstag öffnete die Volkssternwarte ihre Pforten für die Öffentlichkeit.

    Dr. Jochen Heidt hält Vortrag im Buchloer Kolpingsaal

    Jedes Jahr werden bei der Veranstaltungsreihe interessante astronomische Themen in den Mittelpunkt gestellt – etwa Schwarze Löcher, Strukturen des Universums oder die Lichtverschmutzung. Und in diesem Jahr konnte der Verein Dr. Jochen Heidt von der Landessternwarte Königstuhl-Heidelberg für einen Vortrag gewinnen. Der Wissenschaftler, der seit vielen Jahren an der Entwicklung optischer Instrumente für die Himmelsbeobachtung arbeitet, nahm die 30 Zuhörer im Kolpingsaal in seinen Ausführungen mit auf den Mount Graham in Arizona (USA) zum „Large Binocular Telescope“ (LBT).

    Dr. Jochen Heidt hielt einen Vortrag im Buchloer Kolpinghaus. Dabei ging es unter anderem um das weltweit größte optische Teleskop.
    Dr. Jochen Heidt hielt einen Vortrag im Buchloer Kolpinghaus. Dabei ging es unter anderem um das weltweit größte optische Teleskop. Foto: Alfons Regler

    Für dieses weltweit größte optische Teleskop mit zwei je 8,4 Meter großen Spiegeln entwickelte Heidt mit seiner Arbeitsgruppe in über zehnjähriger Arbeit ein spezielles Kamerasystem. Dieses ermöglicht hochauflösende Darstellungen von Sternenkonstellationen und vor allem einen Blick auf weit entfernte, junge Galaxien. Die technischen Dimensionen und Möglichkeiten des LBT waren Inhalt des Vortrags, gespickt mit einer Reihe amüsanter Anekdoten.

    Größtes optisches Teleskop der Welt

    So hatte das Kamerasystem zunächst den Namen „LUCIFER“ erhalten, auch als kleine Reminiszenz an Erwin Teufel, der als einstiger Ministerpräsident von Baden-Württemberg Forschungsgelder für das Projekt bereitgestellt hatte. Später wurde daraus „LUCI“, weil sich lokale Gruppen an dem Namen störten.

    Zum Schluss gab Heidt noch einen düsteren Ausblick auf die Lage der astrophysikalischen Forschung in den USA: Die aktuelle Regierung habe angekündigt, 66 Prozent der Gelder für diesen Bereich zu kürzen. Die Auswirkungen auf die Forschung und das Personal der Institute und Hochschulen seien immens. Planungen für zwei Großteleskope werden nicht mehr weiterverfolgt. Mit Spannung werde dagegen die Fertigstellung des „Extremely Large Teleskop“ (ELT) der Europäischen Südsternwarte in der Atacama-Wüste in Chile erwartet. Der Spiegeldurchmesser wird 39 Meter betragen, die Inbetriebnahme ist für 2029 geplant, so Heidt.

    Besucher haben beste Bedingungen an der Buchloer Volkssternwarte

    Am Samstag konnten sich die Vereinsmitglieder dann über herrliches Wetter mit klarem Himmel am Tag der offenen Tür der Volkssternwarte freuen. Gut zwei Dutzend Besucher kamen schon tagsüber zum Vereinsgelände zwischen Buchloe und Lindenberg, um durch verschiedene Teleskope einen Blick auf die Sonne zu werfen. Die Geräte gehören sowohl dem Verein als auch den einzelnen Mitgliedern privat. Dabei konnten sowohl Sonnenflecken als auch sogenannte Protuberanzen beobachtet werden. Gerade die letzteren, die riesigen leuchtenden Fackeln und Wolken am Rand der Sonnenscheibe, faszinierten die Besucher sehr.

    Leuchtende Sonnen-Fackeln durch Teleskope in Buchloe erkennbar

    Das, was viele Menschen mit der Astronomie verbinden, ist der Blick in den Nachthimmel, auf Sterne und Planeten. Daher war der Ansturm am Abend groß. Da das Wetter heuer prima mitspielte, strömten ab 20 Uhr die Besucher rege zur Sternwarte. Mehr als 60 Besucher nutzen die Gelegenheit. Im Fokus standen am Sommerhimmel gut sichtbare Phänomene wie der Ringnebel, der Hantelnebel oder der Saturn. Bis nach Mitternacht konnte unter sehr guten Bedingungen ausgiebig beobachtet werden.

    Der Verein ist mit seinen über 140 Mitgliedern auch außerhalb der Buchloer Astronomietage aktiv. Neben den eigenen Beobachtungen und Veranstaltungen werden regelmäßig Führungen für Schulen und Kindergärten veranstaltet. Weiterhin gibt es jeden Dienstag öffentliche „Führungen“ durch den Nachthimmel. Nähere Infos auf der Webseite des Vereins.

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