Einigermaßen zufrieden traten am Dienstagabend die Anwohner der Gansbichlstraße den Nachhauseweg an. Der Buchloer Stadtrat hatte mit denkbar knapper Mehrheit von 13:12 Stimmen beschlossen, dass das geplante Bauvorhaben auf der ehemaligen Hofstelle um ein Vollgeschoss niedriger ausfallen soll.
Klar wurde in der Sitzung: Die Stadträte haben erkannt, dass sie die vielen Bedenken der Anwohner ernst nehmen müssen. 64 Nachbarn hatten akribisch aufgeschrieben und erklärt, weshalb sie sich vor allem an der Dimension des Projektes stören.
Verträglicher für alle
Dank des Beschlusses soll es nun verträglicher werden für alle Bewohner in diesem noch relativ idyllischen Stück von Alt-Buchloe. Dabei ist auch den Anwohnern längst klar, dass nichts so bleibt, wie es einmal war; dass gebaut wird, ja muss. Denn auch in Buchloe ist Wohnraum knapp. Und so könnte man sich freuen, wenn Investoren bereit sind, Projekte anzupacken – eigentlich. Doch es ist eben auch eine Frage von Maß und Ziel. Gerade Bauvorhaben in historisch gewachsenen Wohnlagen dürfen keine reinen Objekte mit maximaler Gewinnabschöpfung werden.
Stadtrat rudert zurück
Die knappe Mehrheit im Buchloer Stadtrat ist jetzt zurückgerudert. Die Volksvertreter holen sich damit wieder etwas Vertrauen zurück, das sie bereits verloren hatten: Als sie vor einem Jahr den Bebauungsplan auf den Weg gebracht haben – ohne zuvor die Anwohner darüber klar und transparent zu informieren. Nur so wäre von Anfang an eine bessere Akzeptanz für das Bauvorhaben geschaffen worden. Wie es an der Gansbichlstraße weitergeht, bleibt spannend.