Die Gennach im Buchloer Süden soll von keiner weiteren Brücke überspannt werden. Darauf einigte sich der Bauausschuss am Dienstag nach einem Ortstermin. Auch der nahe gelegene Radweg entlang der Autobahn wird weder asphaltiert noch beleuchtet.
Schon mehrmals beschäftigten sich die Buchloer Stadträte mit einer neuen Brücke über die Gennach. Im Jahr 2014 war das Bauwerk knapp abgelehnt worden. Im vergangenen Frühjahr brachte die SPD das Thema dann erneut aufs Tapet. Die Fraktion argumentierte mit einer größeren Sicherheit für die Schulkinder, die der Weg von der Lindenberger Straße über die neue Gennach-Brücke direkt zu den Schulen führen würde. „Das ganze Viertel hätte ebenfalls etwas davon, denn die Wege zu den Veranstaltungshallen, zum Eisstadion und eben zu den Schulen würden kürzer“, erklärte Manfred Beck (SPD) beim Ortstermin.
Neue Brücke über die Gennach in Buchleo: Idee stößt auf wenig Gegenliebe
Doch der langjährige Stadtrat stieß mit dieser Idee auf wenig Gegenliebe. Etwa ein Dutzend Anwohner war ebenfalls zum Ortstermin gekommen – und machte deutlich, dass eine Brücke an dieser Stelle keinesfalls gewünscht sei. „Mir stellt sich die Kosten-Nutzen-Frage, und die steht hier in keinem Verhältnis“, meinte ein Anlieger der Lindenberger Straße. Auch ihr Nachbar Hans Hofer stimmte dem zu: „Bevor man das Geld für eine neue Brücke ausgibt, sollte man lieber den Weg zur Münchener Straße richten. Der ist so wellig, dass man ihn kaum befahren kann.“
Warum die Brücke ganze 32 Meter lang sein müsste
Sebastian Schuster von der Tiefbau-Abteilung der VG Buchloe hatte zuvor eine „grobe Kostenschätzung“ für das Bauwerk abgegeben und die Planung konkretisiert. Demnach müsste eine Brücke an dieser Stelle 32 Meter lang werden, da sie nach Ansicht des Wasserwirtschaftsamts die komplette aufgeweitete Gennach überspannen müsse. Zweieinhalb Meter Breite wären zudem notwendig, damit auch Radfahrer das Bauwerk aus Stahl nutzen können. Die Kosten bezifferte Schuster auf etwa 485.000 Euro.

„Viel zu viel“, wie eine Anwohnerin sagte. Auch sie plädierte dafür, Geld lieber in den Ausbau des Weges zur Münchener Straße zu stecken. Diesen Vorschlag nahm der Ingenieur gerne auf. Denn während im nördlichen Wegabschnitt die Wurzeln der nahen Bäume den Asphalt anheben, bereitet dies im südlichen, gekiesten Wegabschnitt keine Probleme. „Man könnte den Asphalt im Norden auch abtragen, denn das bringt eine Verbesserung für den ganzen Weg“, resümierte Rudolf Grieb (UBI).
„Eine Brücke an dieser Stelle bringt keine Sicherheit.“
Anwohnerin aus Buchloe
„Eine Brücke an dieser Stelle bringt jedenfalls keine Sicherheit, sondern viel mehr Gefahren“, befürchtete eine Anliegerin, die direkt an der Gennach wohnt. Häufig nämlich „schießen“ schon jetzt Radler vom Radweg direkt in die Lindenberger Straße. Beim Ausparken von den Grundstücken sei es deshalb schon häufiger zu Beinahe-Unfällen gekommen.
Zur nächsten Brücke an der Münchener Straße sei es mit dem Rad nur eine Minute, rechnete Martina Schwendner (parteilos) vor. „Wir sind doch nicht in Venedig und sollten hier nicht noch mehr Brücken bauen“, schloss sich Elfi Klein (Grüne) an. „Dieses Geld können wir uns wirklich sparen“, so Anwohner Hans Hofer.
Kein Asphalt für den Radweg im Buchloer Süden
Wenige Meter weiter südlich wird sich die Stadt ebenfalls Geld sparen. Dort hätte der Radweg zwischen den Tennisplätzen und der Autobahnunterführung auf einer Länge von etwa 800 Metern nach Wunsch der Grünen asphaltiert und beleuchtet werden sollen. Gut 250.000 Euro würde dies nach Ansicht des Tiefbauamts kosten. „Ich sehe hier keine Notwendigkeit für Asphalt“, meinte Martina Schwendner. Schließlich gebe es die Alternative, im Winter über die Münchener Straße zu den Schulen zu fahren.
Der Fahrradsschutzstreifen dort biete zudem Sicherheit, sagte Franz Lang (FW). Weil man nicht wisse, was mit dem gesamten Gebiet zwischen der aktuellen Wohnbebauung und der Autobahn eines Tages passiert, sei die Strecke „eindeutig der falsche Weg für Asphalt“, meinte Manfred Beck. Offiziell muss der Stadtrat die eindeutig ablehnenden Empfehlungsbeschlüsse des Bauausschusses noch bestätigen.
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