Die Buchloer Spedition Leinsle steigt in die Lagerlogistik ein. Um Bauteile eines großen Allgäuer Maschinenbauunternehmens zwischenzulagern, soll zwischen der Rudolf-Diesel-Straße und dem Firmengelände von Vion eine neue Logistikhalle entstehen. Der Ferienausschuss segnete die Pläne für die Halle in seiner Sitzung am Dienstagabend mit deutlicher Mehrheit (9:2) ab.
10.000 Quadratmeter groß soll die Halle werden, verriet Geschäftsführer Benjamin Leinsle im Gespräch mit unserer Redaktion. Geplant und gebaut werde sie vom ebenfalls in Buchloe ansässigen Unternehmen Hörmann. Das Gebäude wird rund 200 Meter lang, 50 Meter breit und knapp zwölf Meter hoch. „Wir bauen hier komplett nachhaltig und produzieren den Strom, den wir für unsere E-Lkw und E-Stapler benötigen, selbst. Das geschieht mithilfe einer PV-Anlage auf dem Dach. Gespeichert wird der Strom in integrierten Batterien“, berichtete Leinsle. Der Baubeginn werde „so schnell wie möglich“ erfolgen, denn bereits Mitte 2026 soll die Halle stehen und in Betrieb gehen.
Buchloer Spedition eröffnet ein neues Geschäftsfeld
Insgesamt wird im Zuge des Neubaus eine Fläche von knapp 2,4 Hektar überplant. Denn neben der Hallenfläche sind Verkehrs- und Grünflächen notwendig, machte Stefan Zahn vom Bauamt deutlich. Weil noch einige Unterlagen fehlten, mochte Herbert Wintersohl (UBI) dem Bauantrag nicht zustimmen. „Das sieht für mich eher aus wie eine Bauvoranfrage“, kritisierte er. Laut Zahn wolle das Unternehmen noch fehlende Unterlagen zeitnah nachreichen. „Wir werden den Plänen keine Steine in den Weg legen“, betonte Franz Lang (FW). Und auch Franz Nusser (CSU) freute sich darüber, „dass eine Buchloer Firma hier investiert“.
Mit der neuen Logistikhalle eröffnet das Unternehmen ein neues Geschäftsfeld. Falls es eines Tages erweitert werden soll, stehen dafür in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Flächen zur Verfügung, so der Geschäftsführer.
Leinsle möchte seine Zentrale verlagern
Zuvor allerdings wird sich die Unternehmerfamilie mit einem weiteren firmeninternen Großprojekt befassen. Wie berichtet, hatte sich Leinsle vor rund zwei Jahren einen Großteil der Fläche der ehemaligen Schwabenhalle zwischen der Schwabenstraße und der Bahnlinie nach Memmingen gesichert. Dorthin hat die Spedition inzwischen einen Großteil ihrer Lkw-Flotte verlagert. Dies dürften die Buchloer bereits seit geraumer Zeit spüren: „Unsere Lkw rollen kaum noch durch die Stadt“, sagte Benjamin Leinsle.
An der Schwabenstraße werden aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr die Bagger anrollen. „Dort entsteht die neue Firmenzentrale von Leinsle und Lechzug“, sagte Benjemin Leinsle. Der Bauantrag dafür werde demnächst gestellt. „Wir wollen heuer noch beginnen, im dritten Quartal 2026 ist der Umzug geplant“, berichtete der 39-Jährige und ergänzt: „Wir haben wirklich viel vor.“
Buchloer Spedition Leinsle setzt auch auf das Gleis
Das Gelände an der Schwabenstraße besitzt einen Gleisanschluss. Und genau den möchte das Unternehmen künftig noch stärker nutzen. „Ganz massiv treiben wir dort das Projekt von der Straße auf die Schiene voran“, betonte der Geschäftsführer.
Die alten Lkw-Stellplätze nahe des ursprünglichen Firmen-Hauptsitzes an der Bachstraße werden seit geraumer Zeit für sogenannte Self-Storage-Container genutzt. Diese Container können sich Bürgerinnen und Bürger anmieten, wenn sie – beispielsweise wegen eines Umzugs – zusätzlichen Stauraum als Zwischenlager benötigen.
Das älteste Unternehmen von Buchloe
Im Jahr 1895 gegründet, ist die Firma Leinsle eines der ältesten Unternehmen der Stadt Buchloe. In fünfter Generation sind inzwischen die drei Brüder Benjamin, Philipp und Stefan Leinsle als Geschäftsführer eingestiegen. Zur Leinsle GmbH gehört auch die Landsberger Transportfirma Lechzug als 100-prozentiges Tochterunternehmen. Nach Angaben von Benjamin Leinsle beschäftigt die Spedition insgesamt 220 Angestellte, die mit 170 firmeneigenen Lastwagen Waren durch ganz Europa transportieren.
Auch das Buchloer Unternehmen Hörmann hat Großes vor
Die Pläne der Spedition Leinsle stellen nun ein weiteres Großbauprojekt im Buchloer Gewerbegebiet dar. Auch das Unternehmen Hörmann möchte an der Werner-von-Siemens-Straße im Westen der Stadt expandieren. Dort sollen künftig in großen Hallen Bauteile für den Gewerbe- und Wohnungsbau produziert werden. Während für das Bauvorhaben der Firma Hörmann eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig ist, bewegt sich das Leinsle-Projekt im Rahmen des gültigen Bebauungsplans.
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