In eine lange Einkaufsmeile mit einem bunten Potpourri an Angeboten verwandelte sich die Buchloer Bahnhofstraße am Sonntag. Beim Herbstmarkt reihten sich die Buden der Fieranten aneinander, sogar die Herbstsonne ließ sich zwischendurch immer wieder blicken; Tausende Besucherinnen und Besucher tummelten sich im Stadtkern. Sie berichten, was beim Markt keinesfalls fehlen darf.
Das Objekt der Begierde beim Buchloer Kirchweihmarkt: Die Bratwurst
Jochen und Uta Steiner aus Bad Wörishofen waren schon vormittags in der Bahnhofstraße unterwegs, als viele der Fieranten noch damit beschäftigt waren, ihren Stand aufzubauen. Was für die beiden das Wichtigste beim Besuch ist? „Die rote Bratwurst nachher“, sagt Jochen Steiner und lacht. Zunächst machte sich das Paar aber auf die Suche nach einem neuen Ledergürtel und einer Handtasche, ehe das Essen lockte.

Teil des kulinarischen Angebots war auch der Steckerlfisch-Verkauf des Buchloer Fischereivereins, der am Sonntag erneut am Bahnhofsplatz aufgetischt hatte. Es ist wichtig, dass hiesige Vereine beim Markt präsent sind, findet Peter Mährle vom Vorstand des Fischereivereins. Und sie sind es auch, die seiner Meinung nach bei der Veranstaltung nicht fehlen dürfen. „Es ist eine Chance, sich als Verein zu zeigen.“ Zudem mache es einfach Spaß, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.
Zur Mittagszeit wachsen die Schlangen an den Essensbuden in Buchloe
Und während sich die Bierbänke im Essenszelt des Fischereivereins zum Mittag hin füllten und die Schlangen an den Essensbuden wuchsen, drehten die Buben und Mädchen ihre Runde auf der Kindereisenbahn oder auf dem Karussell an der Neuen Mitte. Nicht weit davon entfernt hatten Rahim Özcan und sein Chef von „Früchte Fietz“ aus Aichstetten ihren Stand aufgebaut.
So war der Buchloer Kirchweihmarkt 2025

Sie waren heuer zum ersten Mal beim Markt in Buchloe dabei – wenngleich es den Betrieb schon weit über 50 Jahre gibt. Die beiden boten allerlei Obst und Früchte an, „Clementinen und Trauben“ seien aktuell der Verkaufsschlager. „Das ist immer saisonbedingt“, sagt Özcan. Jetzt in der kalten Jahreszeit verkaufen sie außerdem Ingwershots, schließlich sollen diese den Körper stärken und Erkältungen fernhalten. Wer mag, könne sich einen solchen aber auch recht einfach selbst mixen, sagt Özcan. Sein Tipp: Den Saft einer Amalfi-Zitrone mit dem von Bio-Ingwer mischen, etwas Kurkuma dazu und fertig ist die „Vitaminbombe“. Ein Stück gute Ananas rundet das Ganze ab, sagt der Händler mit einem Lächeln.
Der gute Ruf des Marktes treibt die Händler nach Buchloe
„Wegen der positiven Rückmeldungen der anderen Marktbetreiber“ haben sie sich in diesem Jahr zum ersten Mal für den Buchloer Markt entschieden, so der Verkäufer. Dieser habe einen guten Ruf. Essenziell seien für ihn dabei „gutes Wetter und freundliche Verkäufer“. Damit stehe und falle die Veranstaltung.

Heuer ebenfalls erstmalig in der Gennachstadt am Start war Andreas Weber. Warum er nach Buchloe gekommen ist? Weber muss nicht lange überlegen: „Ursprünglich der Liebe wegen“, sagt er und lacht. An seinem Stand verkaufte er Holzwaren: Schüsseln, Holzuhren und Ringe etwa, dazu Gewürzmühlen aus Epoxy und Holz. Er findet: „Die gute Stimmung“ dürfe bei einem Markt nicht fehlen – sowohl bei Fieranten als auch bei den Besucherinnen und Besuchern. Die paar Sonnenstrahlen am Sonntag seien dafür zumindest schon mal eine gute Grundlage gewesen.
„Die gute Stimmung darf nicht fehlen.“
Andreas Weber, Händler beim Buchloer Kirchweihmarkt

Wie Weber selbst boten inzwischen auch viele andere Händler ihren Kunden die Möglichkeit, per Bankkarte oder dem Zahlungsservice Paypal zu bezahlen. Nicht immer haben die Leute Bargeld dabei, sagt Weber. Darum sei es wichtig, flexibel zu sein – auch was die Bezahlung angeht. „Manchmal fehlen jemandem ein paar Euro in der Tasche, um etwas zu kaufen.“ Dann seien die anderen Services eine gute Alternative.

Gäste stöbern beim Bücher- und Bekleidungsbasar durch die Waren
Apropos „ein paar Euro“: So viel kosteten auch Bücher und Kleidung bei den jeweiligen Basaren im Stadtsaal und im ehemaligen Geschäft „Haushaltswaren Greif“ in der Bahnhofstraße. Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit, um durch die Reihen zu stöbern. Und während sich der ein oder andere Glückspilz über einen Losgewinn beim Stand des Roten Kreuzes freuen konnte, warfen Interessierte einen Blick in einen ausgestellten Einsatzwagen der Buchloer Feuerwehr und kamen miteinander ins Gespräch. Dann liefen sich alte Bekannte über den Weg, oder neue Kontakte wurden beim Warten in den Schlangen geknüpft.

Das sei ein essenzieller Aspekt des Marktes, sagt Bilgin Sevinc. Der Händler aus Kaufbeuren kommt regelmäßig zu den Jahrmärkten in die Gennachstadt und verkauft dort Gewürze, Kräuter und Tee. Er sagt: „Ganz wichtig ist der soziale Aspekt, wenn sich Menschen treffen.“ Der Markt sei eben „mehr als nur ein Platz zum Handeln“.
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