Es ist ein besonderes Datum: Am Sonntag, 27. April, jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering durch die US-Armee. Anlässlich dieses Ereignisses finden heuer zwei Gedenkveranstaltungen statt. Eine auf dem Gelände der Europäischen Holocaustgedenkstätte zwischen Landsberg und Erpfting, die andere in der Untertageanlage der Welfenkaserne zwischen Landsberg und Igling.
Die Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung nimmt den Tag zum Anlass, erstmals mit einer groß angelegten Gedenkfeier auf dem historischen Grundstück des Außenlagers Kaufering VII am Sonntag, 27. April, ab 14 Uhr an die Opfer und die Geschichte des Lagers zu erinnern. Wie Gabriele Triebel, die Präsidentin der Europäischen Holocaust Gedenkstätte Stiftung, gegenüber unserer Redaktion mitteilt, wird es mehrere Redebeiträge geben, unter von einer Repräsentantin oder einem Repräsentanten des Staates Israel sowie von Ludwig Hartmann, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, und Dr. Florian Wenniger, Leiter des Instituts für Historische Sozialforschung in Wien.
Für die Gedenkfeier wurden zwei Musikstücke komponiert
Dr. Christoph Thonfeldt, der stellvertretende Leiter der Gedenkstätte Dachau, gilt laut Gabriele Triebel als Experte für die Dachauer Prozesse und wird über den Kommandanten des Außenlagers Kaufering VII. berichten. Die Komponistin Danielle Lurie habe für die Gedenkfeier zwei Musikstücke komponiert und dabei die „Kauferinger Gedichte“ in zwei Strophen vertont. Künstlerisch begleitet wird die Veranstaltung von Cornelia Rapp, Mathias Rodach und Jörg Kranzfelder. Auch Nachfahren von Überlebenden und Vertreter der US-Army werden vor Ort sein.
Nur wenige Tage später, am Freitag, 2. Mai, findet um 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung für geladene Gäste in der Untertageanlage der Welfenkaserne statt, zu der die Stadt Landsberg, der Markt Kaufering und die Bundeswehr einladen. Wer die Veranstaltung live verfolgen möchte, kann dies über einen Livestream unter http://222.jetzt/GedenktagWelfenkaserneLandsberg2025 tun.
Die Untertageanlage, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs von KZ-Häftlingen errichtet werden musste, beherbergt heute das Instandsetzungszentrum 13 und Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Landsberg. Zudem befindet sich dort die militärgeschichtliche Sammlung „Erinnerungsort Weingut II“, die daran erinnert, dass viele Tausende Menschen als Zwangsarbeiter starben, als dort im Zweiten Weltkrieg unterirdische Produktionsanlagen für die Rüstung eingerichtet und betrieben wurden.
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